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Anlässlich der Wiedereröffnung des Neuen Museums zeigt die Alte Nationalgalerie eine Kabinettausstellung mit Fotografien von Andres Kilger. Die Aufnahmen zeigen den Bau in den Jahren 1989/90 und bringen einen Zustand zwischen Ruine und Sicherung, zwischen Bewahrung und Wiederaufbau in Erinnerung, der ermessen lässt, wie viel Originalsubstanz erhalten war und wie fragil die Reste waren.

Bizarre, skurrile und poetische Einblicke in die gealterte, doch würdige Ruine belegen den aufgehaltenen Verfall, der der nunmehr 2009 vollendeten Wiederinstandsetzung zugrunde lag. Die Aufnahmen dokumentieren zunächst nur die Architektur, sie leben aber von einem Beobachtungsvermögen, das dem beiläufig Erzählerischen besondere Aufmerksamkeit schenkt. Die heilsame Verlangsamung der Zeit, die seit den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg hier notwendigerweise stattgefunden hatte, ist lebhaft nachvollziehbar, die Bemühungen der DDR um Schutz- und erste Sicherungsmaßnahmen werden ebenfalls deutlich. Die Zeitlosigkeit wird zusätzlich durch das traditionelle Schwarzweiß gesteigert, in dem die Fotografien gehalten sind. Das Spiel des Lichts, die Vielfalt der Perspektiven, die Unterschiedlichkeit von Materialien und Oberflächen, die Reste musealer Ausstattung und Nutzung bilden eine denkwürdige Bilderfolge.

Veranstalter: Alte Nationalgalerie

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Das Neue Museum, Berlin. Der Bauzustand um 1990.
Fotografien von Andres Kilger