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Sieben Galerien zum siebten Mal zu Gast im Kunstverein Freiburg Galerie artopoi, Galerie Albrecht Baumgarten, Galerie G, Galerie Konkret Wörn, Galerie Meier, Galerie Pro Arte, POST FINE ARTS 1999 vom Kunstverein Freiburg und Freiburger Galerien ins Leben gerufen, ist die Kurzausstellung im Herbst inzwischen zu einer kleinen Institution geworden. Zum siebten Mal bietet der Kunstverein Freiburg sieben Galerien die Möglichkeit aktuelle Künstler aus ihrem Programm zu zeigen. In DASSOLLKUNSTSEIN werden aussergewöhnliche Positionen vorgestellt. Die beteiligten Galerien konzentrieren sich auf jeweils einen ihrer Künstler und präsentieren ihn eine knappe Woche lang mit ausgewählten Werken. Bei freiem Eintritt sind alle herzlich eingeladen, sich über das aktuelle Kunstgeschehen und die Aktivitäten der Freiburger Galerien ein Bild zu machen.

Teilnehmende Galerien und Künstler:

Galerie artopoi | Holger Walter * 1968 in Lauffen am Neckar, lebt in Karlsruhe-Ettlingen Für den Steinmetz, Bildhauer und ehemaligen Meisterschüler bei Professor Akiyama in Karlsruhe spielt der Umgang mit dem Werkstoff Stein in der japanischen Tradition eine grosse Rolle in seinem Schaffen. Das Wechselspiel von Innen und Aussen, die Gegensätze von Masse und Leere oder von glatten und rauen Oberflächen, beschäftigen ihn besonders. Auch mit dem ausgestellten Werk „Höhle I“ aus afrikanischem Granit spielt er mit diesen Gegensätzen: die Skulptur tritt in einen Dialog mit ihrer Umgebung, dem Aussenraum.

Galerie Baumgarten | Günther Holder * 1962, lebt in Freiburg Die Werke von Günther Holder bewegen sich im Grenzbereich von Skulptur und Malerei. Auswahl und Ausschnitt stehen im Vordergrund: aus Baumstämmen sägt er Objektstücke zurecht, die er in leuchtenden Farben lackiert und an der Wand installiert. Die unbehandelten Schnittkanten begrenzen die Malfläche und definieren das Objekt. Das Relief wird zur eigentlichen Trägerfläche der Malerei.

Galerie G | Ulrich Langenbach * 1950, lebt in Singen Ulrich Langenbachs Arbeiten bewegen sich im Spannungsfeld von Bild und Text. Die gezeigte Installation „beautiful passport“ führt Malerei, Text, Zeichnung und Fotografie zusammen, lässt die unterschiedlichsten Aussagen und Motive aufeinander treffen. Die oft irritierende Inkongruenz der Bildelemente provoziert Sinnsuche. Aus einem elementaren Bedürfnis heraus, die Leerstellen zu füllen, einen schlüssigen Zusammenhang herzustellen, entsteht Lust am Erzählen.

Galerie konkret wörn | Jean-Pierre Viot * in Sens, lebt in Veron und Paris In den Bildern von Jean-Pierre Viot sind seine erklärten Vorbilder Kandinsky, Malevitch und Mondrian zu spüren – und doch hat er sich seine eigene Ausdrucksweise erarbeitet. Kreise, Winkel und Linien bilden sich zu geometrischen, aber nicht unbedingt symmetrischen Objekten. Dieses Wechselspiel mit dem Gleichgewicht und der Ungleichheit der Formen vermittelt Ruhe und Ausgewogenheit, ohne jedoch statisch oder starr zu wirken. Feine Linien und helle, abgetönte Farben neben weiss und grau machen aus den kompakten Formen zarte, flüchtige Gebilde – ein vager Eindruck von flimmerndem Licht und Schatten entsteht.

Galerie Meier | Ursula Jüngst * 1965 in Miltenberg, lebt in München und Barcelona Intensiv leuchtende Farben, expressiv, wild und dynamisch – das sind die bestimmenden Merkmale der Arbeiten von Ursula Jüngst. Ein wahrer Farbrausch erobert sich über die Bildfläche hinaus den Raum. Mal sind es, wie in dem gezeigten Bild „Babylon“, in fast alle Richtungen auseinanderstiebende Pinselstriche, mal sind sie ruhig und wellenförmig, dann wieder wie von einem unsichtbaren Magneten geordnet. Es ist die Beschäftigung mit Licht, Naturphänomenen und Atmosphäre – besonders der katalanischen Landschaft – die sie nach eigener Aussage dazu bewegen, Empfindungen und innere Bilder auszudrücken und zu kommunizieren.

Galerie Pro Arte | Sheri Warshauer * 1972 in Chicago, lebt und arbeitet in New York Sheri Warshauer malt Häuser samt Innenleben von gut situierten Amerikanern – eine „Acryl auf Leinwand-Version“ von Hochglanz- Architekturzeitschriften. Das Sprichwort „My home is my castle“ entspricht auch dem Eindruck, den man von ihren Bildern bekommt. Die Auswahl der Designermöbel, die Kunst an den Wänden, der exquisite Geschmack – all dies lässt Rückschlüsse auf die Bewohner des modernen Schlosses ziehen. Ein analytischer Blick durchs Schlüsselloch auf die Interieurs der Oberschicht, gestaltet von den Protagonisten der Moderne.

POST FINE ARTS | Jürgen Oschwald * 1969 in Löffingen, lebt in Freiburg und Schallstadt Jürgen Oschwald ist ein Sammler von Gegenständen und Fundstücken des Alltags, die Anderen nutzlos geworden sind. Er trägt die verschiedensten Materialien zusammen, zerlegt sie, schneidet Teile aus, ordnet sie neu. Die Objekte verlieren in diesen Installationen ihren ursprünglichen Sinn und gewinnen eine neue Bedeutung; die Alltäglichkeit des einzelnen Gegenstands verschwindet hinter der Künstlichkeit des neuen Ensembles.

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DASSOLLKUNSTSEIN Vol. 7
Kurator: Caroline Käding

Künstler: Holger Walter, Günther Holder, Ulrich Langenbach, Jean-Pierre Viot, Ursula Jüngst, Sheri Warshauer, Jürgen Oschwald