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Das Daumenkino ist ein Buch, das für kurze Zeit zum Kino wird, eine Bilderserie, deren Erzählung sich beim Anschauen entfaltet, ein Objekt, das man anfassen muß, damit es seine Geschichte erzählt.

Die weltweit erste umfassende Ausstellung zum Thema "Daumenkino" führt inhaltliche und thematische Annäherungen von Kunst, bewegten Bildern und Film im 20. Jahrhundert vor und rückt das Daumenkino als ein bislang wenig beachtetes, jedoch allgemein bekanntes Medium in die öffentliche Aufmerksamkeit. Zugleich Buch und Mini-Kino im Taschenformat, Bilderserie und Erzählung, fordert das Daumenkino seit seiner Patentierung im Jahr 1868 durch den englischen Drucker John Barnes Linnett zu künstlerischen Interpretationen heraus und ermöglicht spannende Einblicke in die Konstituierung des bewegten Bildes.

Präsentiert werden sowohl historische als auch zeitgenössische Daumenkinos, experimentelle Filme und Künstlerbücher, die ihre Wirkung aus der sequentiellen Reihung von Einzelbildern beziehen und in einen medialen Zusammenhang mit dem Daumenkino gestellt werden. Denn nicht jedes künstlerische Daumenkino gibt sich heute ohne weiteres als solches zu erkennen: Die formalen Vorgaben des Mediums werden aufgegriffen, als Herausforderung gesehen und neu interpretiert.

Die Ausstellung versammelt Daumenkinos von über 170 KünstlerInnen und FilmemacherInnen und unterteilt sie in verschieden Spielorte: monographische Retrospektiven (Ruth Hayes/George Griffin), Überblicke über bestimmte Bildformen (Portrait/Kurzfilm), thematische Verweise auf die Geschichte der Animation erotischer Bildinhalte, historische Perioden (1960er/1970er Jahre) bis hin zu aktuellen künstlerischen Positionen, die das Daumenkino in den Raum erweitern. Die in größerer Anzahl verfügbaren Daumenkinos können von den Besuchern selbst geblättert bzw. geflippt werden. Darüber hinaus wurden für historische und seltene Objekte verschiedene alternative Präsentationsmöglichkeiten entwickelt, die spezifische Eigenschaften des Daumenkinos, wie beispielsweise die geringe Größe und die individuelle Rezeption, aufgreifen.

Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden Daumenkinos zeitgenössischer KünstlerInnen und FilmemacherInnen, u. a. von John Baldessari, Robert Breer, Tacita Dean, Elliott Erwitt, Julia Featheringill, Jarg Geismar, Volker Gerling, Gilbert & George, Douglas Gordon, Keith Haring, Sabine Hecher, William Kentridge, Sigrun Köhler, Jonathan Monk, Bruce Nauman, Stephanie Ognar, Tony Oursler, Dieter Roth, Miguel Rothschild, Jack Smith, Beat Streuli, Andy Warhol und Janet Zweig.

Kuratoren der Ausstellung sind Christoph Schulz und Dr. Daniel Gethmann. Für die Ausstellungsarchitektur zeichnet der Kölner Architekt Meyer Voggenreiter verantwortlich. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation mit DVD bei der snoeck Verlagsgesellschaft, Köln.

Pressetext

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Daumenkino
Kuratiert von Christoph Schulz und Daniel Gethmann
Ausstellungsarchitektur: Meyer Voggenreiter

mit Pedro Almodovar, John Baldessari, Thomas Bayrle, Richard Billingham, Pierre Bismuth, Joseph Brajcki, Robert Breer, Patrick Cox, Tacita Dean, Paul Drissen, Charles & Ray Eames, Elliott Erwitt, Julia Featheringill, Hans-Peter Feldmann, Ceal Floyer, Peter Foldes, Taku Furukawa, Kendell Geers, Volker Gerling, Gilbert & George, Jean-Luc Godard, Nan Goldin, Douglas Gordon, George Griffin, Keith Haring, Ruth Hays, Isabell Heimerdinger, Jun Ito, Ernst Jandl, Patrick Jenkins, William Kentridge, Peter Lindbergh, Baz Luhrman, Bruce Mau, Albert Mertz, Jean Giraud Moebius, Jonathan Monk, Bruno Munari, Bruce Nauman, Ann Noel, Stephanie Ognar, Yoko Ono, Tony Oursler, Markus Raetz, Gerhard Richter, Dieter Roth, Miguel Rothschild, Gerhard Rühm, Mieko Schiomi, Richard Serra, Roman Signer, Jack Smith, Shizuko Tabata, Jan Voss, Wong Kar Wai, Andy Warhol, Emmett Williams, Maya Yonesho, Janet Zweig ...

Historische Daumenkinos von Eadweard Muybridge, Jules Etienne Marey, Thomas A. Edison, den Brüdern Skladanowski sowie historische Daumenkinos von Stummfilmgrößen wie Charlie Chaplin, Buster Keaton, Stan Laurel und Oliver Hardy, u.a.