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In der Einzelausstellung Skyscraping zeigt David Hahlbrock (geb. 1980 in Koblenz) konzeptuelle Arbeiten, die Zusammenhänge von Architektur, Technologie, Natur, Ge- sellschaft und Kunst zeigen. Die Arbeiten nehmen bestehende Situationen und Artefakte auf und stellen sie durch technische Manipulationen in neue Zusammenhänge. Die Videoinstallationen, Collagen, Architekturmodelle, Fotografien und Skulpturen hinterfragen analytisch die Konstitution bestehender Ordnungsstrukturen und verweisen assoziativ und humorvoll auf poetische Weltkonstruktionen. Die titelgebende Arbeit Skyscraping basiert auf einer Luftaufnahme, die Alfred Nobel mit einer Modellrakete angefertigt hat. Die Collage zeigt ein Dorf Ende des 19. Jahrhunderts, das in eine Hügellandschaft eingebettet ist. In der Bildmitte steht ein mehrgeschossiges Hochhaus mit Satteldach, das deutlich sichtbar aus einem eingeschossigen Haus zusammengesetzt ist.

Für die Videoinstallation On Architecture formuliert der Künstler durch animierte Colorierungen und digitale Montagen den Scan eines historischen Stichs aus einer ökonomischen Enzyklopädie des 18. Jahrhunderts zu einer Allegorie moderner Architektur um. Das Video wird auf einer an die Wand gelehnten Fläche gezeigt. A Possible Forest, eine aus gesammelten Astgabeln zusammengesetze algorithmisch erzeugte Struktur spielt mit den Ambivalenzen bestehender Natur- und Kulturdefinitionen. Die Skulpturengruppe For the Early Pioniers of Human Flight ist ein Monument für die ersten Passagiere einer Montgolfiere: Einen Hahn, eine Ente und ein Schaf. In einem separaten Raum wird die Videoinstallation Berlin Alexanderplatz, 27.07.2011, 11:38 gezeigt, eine Kooperation von David Hahlbrock mit Robert Olawuyi. Das dokumentarische Video ist als Experiment über den Einfluss des technischen Bildes auf die Wahrnehmung angelegt. Ein Projektor wirft das Bild auf eine gebogene Leinwand und zeigt eine sehr langsame Kreisfahrt um den Brunnen der Völkerfreundschaft.