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David Moises, Jahrgang 1973, betreibt seit Jahren eine Archäologie populärwissenschaftlicher, in Vergessenheit geratener Periodika und befragt sie auf die Kluft zwischen den Heilsversprechen der Science Fiction und der nüchternen Technik des Alltags.

Das 1953-1991 erschienene Magazin „hobby“ eine Mischung aus Männer-Bastler-Zeitschrift, mit großem Technik/Auto/Motorsportanteil, aber auch wissenschaftlichen Beiträgen, ist Kristallisationspunkt der obsessiven archivarischen Arbeit des Künstlers. Über 1000 Hefte, die sich in der Ausstellung im O.K zu einem work-in-progress über Formen des kulturellen Gedächtnisses verdichten.

Wie sich die Zukunft in Zeiten anfühlte, als wir noch in der stickig-spießigen, analog-langsamen Gegenwart lebten, als gleichzeitig in Science-Fiction-Filmen, Comics, Plattencovern, Zeitschriften, Romanen usw. an der Erfindung von – oft mythisch aufgeladenen – Zukunftsszenarien gearbeitet wurde und technisch versierte Redakteure die Zukunft noch als never ending Reformprojekt zur Verbesserung der Welt betrachteten, davon erzählt Moises „Hobbythek“.

Seinen Artist-in-Residence Aufenthalt im O.K nutzt David Moises, um seine große Sammlung weiter zu bearbeiten, jedes Heft zu erschließen und für Recherche auf zu bereiten. Das enthaltene Wissen wird vernetzt und zugänglich gemacht. Am Ende des Projekts soll ein komplettes, digitalisiertes Archiv des „Magazins der Technik“ mit Volltexterfassung und -Suche bzw. Beschlagwortungsmöglichkeit erstellt werden. Hinzu kommt eine dokumentarisch-installative Arbeit, die als work-in-progress die Transformationen einer Rasteranordnung visualisiert, auf dem die jeweils ausgewählten „hobby“-Hefte nach beständig wechselnden inhaltlichen Ordnungskriterien verschoben werden.

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