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Mit der Ausstellungsreihe Künstlerhaus k/haus Metro bespielt das Künstlerhaus ein leer stehendes Geschäftslokal in der Lerchenfelderstraße Nr. 52 und öffnet sich zugleich als Institution dem Thema Stadtraum und struktureller Problembereiche.

Die Installation Einfahrt Tag und Nacht freihalten von David Oelz wird an der Front einer leerstehenden Gargage realisiert. Die Fassade der Garage des Hauses Lerchenfelder Straße 52 wird mit Transparentfolien, die fotografische Bildsequenzen zeigen, neu gestaltet. Die Bewegung und Dynamik der Straße wird widergespiegelt und in der Möglichkeit der Bewegung der Schiebetür weitere Veränderung der Beklebung hervorzurufen, aufgegriffen.

Mit der neuen Projektreihe "k/haus metro" stellt das Künstlerhaus im Sommer 2010 Kunst in den öffentlichen urbanen Raum. In permanenten und temporären Dependancen im Wiener Stadtraum werden künstlerische Installationen präsentiert. Fernab etablierter Ausstellungsstrukturen möchte das Künstlerhaus zeitgenössische und gegenwartsbezogene künstlerische Positionen mit der unmittelbaren Lebenswelt der Menschen verbinden. Aktuelle Themen, soziopolitische und gesellschaftliche Fragestellungen werden künstlerisch aufgearbeitet, aufgezeigt und zur Diskussion gestellt. Kunst ohne Schwellenangst, direkt in der Auseinandersetzung mit den PassantInnen der Stadt. In Zusammenarbeit mit dem Projekt „Lebendige Lerchenfelder Straße“ wird ein leer stehendes Geschäftslokal in der Lerchenfelderstraße 69 Ort der künstlerischen Auseinandersetzung. Ein ehemaliges Teppichgeschäft wird Kommunikationplattform, Diskurs direkt mit aktueller Kunst. Den Auftakt bildete die Präsentation soul miners, welche am 9. Juni eröffnet wurde. Keine Ausstellung im herkömmlichen Sinn, sondern vielmehr als Experiment angesetzt, suchten die Kurautorinnen Natalia Weiss und Edith Payer mit eingeladenen KünstlerInnen Arbeiten, welche es mit diesem verlassenen Raum aufnehmen können.

Das zweite Ausstellungsprojekt der Reihe Künstlerhaus k/haus Metro zeigt die Installation von Johannes Stoll: Zum Zauberkönig. Der Titel der Intervention in einer der innerstädtischen Einkaufsstraßen, für deren erwünschte Dynamisierung das Projekt Lebendige Straßen (Lerchenfelder Straße, Innerer Hernalser Hauptstraße und Wallensteinstraße) verantwortlich zeichnet, ist den Geschichten aus dem Wiener Wald entlehnt. Einer der Handlungsorte des Theaterstücks von Ödön von Horváth (Uraufführung 1931) ist eine „stille Straße“ im angrenzenden achten Bezirk, in der sich eine Fleischhauerei, eine Tabak-Trafik und die Puppenklinik „Zum Zauberkönig“ befinden. Die „stille Straße“ der Horvathschen Analysen zum Zeitpunkt katastrophaler Arbeitslosigkeit und Weltwirtschaftskrise soll der Lerchenfelderstraße von heute und der Wunsch nach mehr „Leben“ gegenüber gestellt werden. Die für lange Zeit leer stehenden Geschäftslokale der Einkaufstraße werden als toter Raum oder als Leerstellen empfunden. Johannes Stoll forciert diese Leerstellen in seiner Intervention indem er im versperrten Geschäftslokal ein Objekt zeigt. Ein unbelichtetes Fotopapier ist in einem 30 cm hohen Plexiglasstab eingerollt und wird dem Licht ausgesetzt. In diesem Stab wird die lichtempfindliche Oberfläche des Papiers, die sich allmählich verändert, präsentiert. Das leere Fotopapier bzw. die Leere wird mit den Zauberverweisen an der Geschäftsfront in Beziehung gesetzt und somit verspielt mit Bedeutungen aufgeladen. Zugleich wird mit dem Schriftzug „Raum für Wünsche“, sozusagen der Untertitel der Installation, nicht nur an den realen und nur von außen einsehbaren Raum hingewiesen sondern es wird der Versuch unternommen, die Innenräume unserer Phantasiewelt zu betreten und unsere eigenen Wünsche zu artikulieren

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David Oelz
Einfahrt Tag und Nacht freihalten
Kuratoren: Natalia Weiss, Edith Payer
Ort: Künstlerhaus k/haus Metro