press release only in german

Fett und Schokolade, Beuys’ Künstlerpost sowie ein begehbares „Haus der Geheimnisse“ appellieren an die kindliche Neugier und Entdeckungslust. Für viele Erwachsene ist die Kunst von Joseph Beuys (1921 – 1986) ein Rätsel. Erst recht, so mag man glauben, wird sein Werk dann Kindern unverständlich sein. Dass sich die elementaren Aussagen der Arbeiten von Beuys, seine Bildideen und seine Materialauswahl Kindern und Jugendlichen sehr wohl erschließen lassen, möchte diese Ausstellung zeigen. Sie ist speziell für Kinder ersonnen. Originale Kunstwerke von Joseph Beuys, wie „Kleiner Satellit“ oder „Capribatterie“, kommen dabei ebenso zum Einsatz, wie eine kindgerechte Dokumentation. Ein umfangreiches museumspädagogisches Begleitprogramm sowie ein für Kinder konzipierter Katalog runden die Ausstellung ab.

Im „Haus der Geheimnisse“ ist es dunkel. Erst im Schein der Taschenlampe werden die Werke von Beuys sichtbar – die „Capribatterie“, die „Intuitionskiste“ oder das „Samuraischwert“ sind hier einmal nicht in einer museal-üblichen Weise ausgestellt, ausgeschildert und ausgeleuchtet, sondern wollen neu entdeckt werden. Das, in vielen Fällen wohl erste, Zusammentreffen junger Museumsbesucher mit den Arbeiten von Joseph Beuys wird dadurch zu einem unmittelbaren Erlebnis. Keinem werden dabei Hintergrundinformationen vorenthalten, sie sind nur nicht den Werken direkt zugeordnet. Vielmehr können die Besucher vertiefende Informationen zu den ausgestellten Werken und Themengruppen selbst zuordnen. Dafür ist eine Sitzecke mit einer zentralen Infobox eingerichtet. Darin finden die Kinder z.B. neben einer Beschreibung darüber, wie Bienen Honig produzieren, auch einen Kasten mit echten Bienenwaben. Ausgestattet mit diesen Kenntnissen, führt die Spur zurück zu den Werken, im Fall „Honig“ in die Themengruppe „Ernährung“, in der Werke wie „Gib mir Honig“ oder „Schokolade doppelt gekreuzt“ versammelt sind.

Insgesamt vier Themenbereiche gruppieren sich rund um das „Haus der Geheimnisse“, dem architektonischen Zentrum der Ausstellung: Ernährung, Kommunikation, Kunst-Spiel-Zeug und Kunst-Werk-Zeug, allesamt wichtige Themen im Werk von Joseph Beuys., Die Ausstellung vermittelt im Sinne Beuys’ keinen didaktisch eingeengten Kunstbegriff, sondern möchte jungen Kunstbetrachtern ihr eigenes „Aha-Erlebnis“ im Umgang mit Kunst ermöglichen. Dass z.B. die „Capri-Batterie“ nicht nur ein interessantes Ausstellungsobjekt ist, sondern tatsächlich funktioniert, können die Kinder selber überprüfen – die Bauanleitung finden sie in der Ausstellung. Spielerisch und plausibel erhalten sie damit, scheinbar nebenbei, den Zugang zu einem der bedeutendsten Künstler des ausgehenden 20. Jahrhunderts.

Die Ausstellung "Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche" wurde gemeinsam vom Museum Schloss Moyland, dem Kunstmuseum Bonn, dem Wilhelm Lehmbruck Museum und dem Museum van Bommel van Dam konzipiert und realisiert.

Der zweisprachige (D/NL) Katalog zur Ausstellung ist kindgerecht gestaltet, hat 64 Seiten mit 30 farbigen Abbildungen und einen Hardcover-Einband. Er richtet sich besonders an die Altersklasse der 8 bis 13jährigen und vermittelt auf verständliche Art das komplizierte Werk von Joseph Beuys in Anlehnung an die Ausstellungsthemen. Zudem erhält er eine praktische Bauanleitung für eine Apfel-, Kartoffel- oder Zitronenbatterie. Der Katalog ist im Kerber Verlag Bielefeld erschienen und kostet 14,- Euro. Pressetext

only in german

Denken, Reden, Machen! Joseph Beuys für Kinder und Jugendliche
Kuratorinnen: Cornelia Brüninghaus-Knubel, Sabina Leßmann, Annette Theyhsen
Die Ausstellung wurde gemeinsam konzipiert und realisiert von:
Stiftung Museum Schloß Moyland; Kunstmuseum Bonn; Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, Duisburg; Museum van Bommel van Dam, Venlo