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Eröffnung 21. September 2007 . 18 bis 21 Uhr

Die Galerie koal präsentiert vom 22. September bis 4. November 2007 Arbeiten des Künstlers Dennis Feddersen. Die Eröffnung der Ausstellung VOLUME I mit der Skulptur „fluid # 02” und Fotografien findet am Freitag, den 21. September 2007, ab 18 Uhr in der Galerie koal in der Bergstrasse 16 in Berlin-Mitte statt.

Wie Tentakeln eines riesigen Kraken winden sich schwarze Schläuche vom Boden aus massiv in den umliegenden Raum und greifen in alle Richtungen aus - unauflöslich ineinander verschlungen, chaotisch einnehmend. Die Skulptur „fluid # 02“ ist wie ein parasitär wucherndes, überdimensionales Wesen, das sich unaufhaltsam seiner Umgebung bemächtigt und mit dieser eine Symbiose eingeht.

Mit den biegsamen Schläuchen unterschiedlichen Durchmessers und verschiedener Länge hat Feddersen das System einer intelligenten Skulptur entwickelt, die sich einerseits anpassen kann und dennoch eigenständig, wenn nicht gar widerständig ist. Wie den Kampf Laokoons mit den Schlagen kann man sich einen Kampf mit diesen mattschwarzen Schlingen vorstellen, deren vielfachen Enden kaum nachvollziehbar sind - es ist kein Zentrum erkennbar, von dem die Schläuche ausgehen oder auf das sie zulaufen. Diese Dezentralität ist ein entscheidendes Kriterium: In der rhizomähnlichen Struktur gibt es keine Hierarchien, es gibt keine Vorder- und Rückseite, kein Oben und Unten. Alle Elemente sind gleichberechtigt und endlos rekombinierbar.

Die 6,40 m x 3,50 m x 1,20 m große Skulptur „fluid # 02” besteht aus mattschwarzen unterschiedlich dicken und langen Polyvynilchlorid-Schläuchen, die mit Styroporkugeln und Schaumstoffflocken gefüllt sind. Es ist ein flexibles, sich stetig wandelndes Objekt, dessen Phänotyp sich bei jedem Aufbau zu einer neuen Form modifiziert. Seine flexiblen Skulpturen richtet Feddersen im Sinne einer fortdauernden Versuchsanordnung immer wieder neu aus und reagiert mit ihnen auf die Gegebenheiten vorgefundener Architektur.

Mit „fluid # 02” setzt sich Feddersen mit den Möglichkeiten des Skulpturalen auseinander und stellt die Gattung der Skulptur zur Disposition. Zum einen gibt das geknotete Objekt eine neue Definition des umgebenden Raums, indem sie ihn unbetretbar macht oder Sichtachsen versperrt. Zum anderen löst es durch sein verworrenes System die Symetrie von Strukturen auf. Es impliziert so organische Prozesse wie unkontrolliertes Wachstum und Bewegung bis hin zu umfassender Destrukturierung und erzeugt dadurch ein Gefühl von Ohnmacht.

Dennis Feddersen, Jahrgang 1979, schließt im Herbst sein Studium an der HBK Braunschweig bei John M. Armleder, Johannes Brus und Bogomir Ecker ab. Er lebt und arbeitet in Berlin und Braunschweig. Die Galerie koal präsentiert in der ersten Einzelausstellung von Dennis Feddersen neben der Skulptur „fluid # 02“ auch Fotografien.

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Dennis Feddersen . VOLUME I