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Der einzige reitende Tiger der Welt" ist nichts weiter als die Ankündigung einer großen “Show". Entliehen aus der Plakatwerbung eines Wanderzirkus ironisiert der Titel das Zusammenspiel der Erwartungen von Ausstellungsmachern und -besuchern. Natürlich wird es in der Ausstellung keinen lebenden Tiger zu sehen geben, der auf einem echten Pferd “reitet". (Anders als im Zirkus der mit diesem Slogan wirbt.) Der Titel soll der Ausstellung als etwas Eigenes vorangestellt sein, mit dem sich die Künstler wie auch die Besucher in eigener Weise auseinandersetzen können. Wie gewinnt man die Aufmerksamkeit eines Publikums, was ist absurd oder geheimnisvoll genug, um Interesse zu wecken? Bleibt dabei der Inhalt auf der Strecke? Dies sind ein paar der Fragen, die wir uns stellen, und die wir mit diesem Titel anstoßen möchten.

Herein spaziert, herein spaziert!

Wir sind unterwegs - und mit uns der einzige reitende Tiger der Welt. Im Gepäck haben wir ein buntes Programm von Attraktionen und Visionen. Gezeigt werden drei unterschiedliche Positionen - drei Blicke auf die Welt.

Als Zeichnerin entwirft Carolin Löbbert phantastische Szenerien in denen sich unwirkliche und skurrile Wesen bewegen. Sie entwickelt tierische und menschliche Charaktere die uns vertraut erscheinen, deren Geschichte uns bewegt, amüsiert oder aber auch irritiert.

Sebastian Walther konstruiert Utopien. In seinen Film- und Videoinstallationen zitiert er aus den romantisierten Vorstellungen von fernen Orten bzw. vergangenen oder zukünftigen Zeiten. Vielen seiner Arbeiten ist das Kulissenhafte gemeinsam. Aus Versatzstücken des Modellbaus entwickelt er Miniaturlandschaften, -situationen und - Settings, deren simpler und improvisierter Aufbau im krassen Gegensatz zu den Bildern steht, die sie erzeugen.

Die Malereien von Daniela Löbbert zeigen monochrome, klar und reduziert dargestellte Silhouetten. Die auf den ersten Blick Gegenständlichkeit versprechenden Formen, erweisen sich bei näherem Betrachten als nicht lesbar bzw. als nicht eindeutig decodierbar. Es entsteht eine Ambivalenz zwischen einfacher und scheinbar klarer Darstellung und zwischen vieldeutigem, assoziativem Bedeutungsraum.

Pressetext

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DER EINZIG REITENDE TIGER DER WELT
Carolin Löbbert, Daniela Löbbert, Sebastian Walther
Freitag 06. Oktober 2006, 20 Uhr