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Am 18. September 2009 eröffnet KAI 10 die Ausstellung DIE ANDERE SEITE (19.09.- 05.12.2009). Wie schon die vorherigen Ausstellungen in KAI 10, wird auch DIE ANDERE SEITE von Zdenek Felix kuratiert.

Der Ausstellungstitel bezieht sich auf den gleichnamigen Roman von Alfred Kubin aus dem Jahr 1909, der als Entwurf einer schillernden, mit Gewalt beladenen Weltenbühne den Kampf des Guten gegen das Böse evoziert, wobei er gewissermaßen den kommenden Weltkrieg vorwegnimmt.

DIE ANDERE SEITE

Die Bilder und Grafiken des Belgiers James Ensor (1860-1949) und des Österreichers Alfred Kubin (1877-1959) erzählen an der Schwelle vom 19. zum 20. Jahrhundert von der Absurdität des Daseins und dem Irrationalen und Abgründigen der menschlichen Existenz. Das Visionäre und die Manifestationen des Grotesken bei Ensor und Kubin finden auch heute im Kontext der Gegenwartskunst einen Widerhall. So sind die Arbeiten von Michael Bauer (geboren 1973 in Erkelenz, lebt und arbeitet in Köln), Erwin Kneihsl (geboren 1952 in Wien, lebt und arbeitet in Berlin) und Thomas Zipp (geboren 1966 in Heppenheim, lebt und arbeitet in Berlin) mit den Stilmitteln der Ironie und Groteske ausgestattet und zeigen eine reservierte Haltung gegenüber Utopien. Ihr Weltbild ist dabei skeptisch, wenn auch keineswegs ohne Perspektive. Im Unterschied zu ähnlichen Ausstellungsvorhaben, welche die Kunst der ersten Avantgarde als formales Referenzsystem zeitgenössischer Kunst aktualisieren, setzt DIE ANDERE SEITE die „andere“, phantastisch spirituelle Seite der Moderne in einen Zusammenhang mit der heutigen Kunstproduktion und reflektiert gleichsam verschüttete ideelle Vorstufen zeitgenössischer Kunstpraxis.

KAI 10 Raum für Kunst KAI 10 ist eine private, nicht-kommerzielle Institution zur Förderung der zeitgenössischen Kunst. Als Gründungsprojekt der gemeinnützigen Arthena Foundation, initiiert von der Unternehmerin Monika Schnetkamp, realisiert KAI 10 Raum für Kunst jährlich drei bis vier Ausstellungen, die internationalen Künstlern eine Plattform zur Präsentation und Diskussion ihrer Arbeiten bieten.