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Das Nationalmuseum Breslau gehört mit seiner glanzvollen Sammlung europäischer Malerei und Skulptur vom 12. bis 20. Jahrhundert zu den wichtigsten Museen Polens. Dank seines großzügigen Entgegenkommens und vor dem Hintergrund des deutsch-polnischen Jahres 2005/06 stellt sich das Nationalmuseum mit einer Auswahl von rund achtzig Werken im Kölner Wallraf-Richartz-Museum – Fondation Corboud vor. Erstmals wird in Deutschland ein Querschnitt der Breslauer Sammlung vom mittelalterlichen Andachtsbild bis zum Realismus des 19. Jahrhunderts und zum Anbruch der Moderne zu sehen sein.

Die gezeigten Gemälde wurden analog den Schwerpunkten des eigenen Hauses – Mittelalter, europäischer Barock und Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts – ausgewählt, versehen mit Akzenten auf der schlesischen Kunst des 14. bis 17. Jahrhunderts und der polnischen Malerei des 19. Jahrhunderts. Nahezu alle Gattungen vom Stillleben über Porträt und Landschaft bis zum Historienbild sind dabei vertreten. Darunter befinden sich grandiose Madonnenbilder der Frühzeit, deutsche Meister von Erhard Altdorfer bis Johann Georg Platzer, italienische und niederländische Maler wie zum Beispiel Antonio Carneo, Bernardo Bellotto, Adriaen van der Werff und Thomas Wijck. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den Werken der deutschen und polnischen Malerei, wie Michael Willmann bis Ludwig Richter, Anselm Feuerbach, Lovis Corinth und Wassily Kandinsky, von Jan Matejko und Juliusz Kossak bis Jaszek Malczewski. Dieser Rückblick in die deutsch-polnische Vergangenheit soll zugleich auch Ausblick auf eine Zukunft der gemeinsamen, europäischen Entwicklung sein.

Die Stadt Breslau (polnisch Wroclaw) ist geprägt durch seine wechselvolle Geschichte. Nikolaus Henel von Hennenfeld lobte sie 1613 als “die Sonne Schlesiens” und “Blume Europas”. Als Hauptstadt Schlesiens stand sie unter polnischer, böhmischer und auch deutscher Herrschaft. Breslau galt eines der großen wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Zentren Europas und zeichnete sich nicht nur durch den Reichtum seiner Kunst aus. Als einer der ältesten Universitätsstädte Europas war sie zudem Hochburg des schlesischen Barocks und dank der bis heute sehr aktiven Kunstakademie wichtiger Impulsgeber für die Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts. Künstler wie Max Poelzig, Oskar Moll und Oskar Schlemmer gingen aus ihr hervor.

Mehr als 100.000 Werke zählt die Sammlung des Nationalmuseums Breslau. Dazu gehören neben zahlreichen schlesischen Steinskulpturen aus dem Mittelalter auch hervorragende Werke der schlesischen, polnischen und ausländischen Malerei, Zeichnung und Graphik des 16. bis 19.Jahrhunderts. Seit 1970 im Range eines Nationalmuseums, sind die Sammlungen in einem prachtvollen ehemaligen Regierungsgebäude, 1883-1886 erbaut von Friedrich Endell, nahe der Oder untergebracht. Dieses breite Panorama schlesischer, polnischer und europäischer Malerei wird durch eine der besten Sammlungen moderner Kunst in Polen ergänzt. Die Blume Europas gibt einen umfassenden Einblick in ein Museum, dessen Sammlung heute als eine Brücke zwischen deutscher Vergangenheit und polnischer Gegenwart gesehen werden kann. Sie macht dabei mit hierzulande immer noch vergessenen Schätzen vertraut, lädt zu deren Wiederentdeckung ein und versteht sich als Botschafter einer noch weiter auszubauenden deutsch-polnischen Begegnung.

Das Projekt wird vom Adam-Mickiewicz-Institut aus den Mitteln des Kulturministeriums der Republik Polen mitfinanziert.

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Die Blume Europas
Meisterwerke aus dem Nationalmuseum in Breslau

Werke von Erhard Altdorfer, Georg Pencz, Johann Georg Platzer, Antonio Carneo, Bernardo Bellotto, Bartholomäus Spranger, Adriaen van der Werff, Thomas Wyck, Michael L.L. Willmann, Anselm Feuerbach, Lovis Corinth, Wassily Kandinsky, Jan Matejko, Juliusz Kossak, Jaszek Malczewski