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Mit der Ausstellung „Die Göttliche Komödie. Himmel, Hölle, Fegefeuer aus Sicht afrikanischer Gegenwartskünstler“ wird das MMK auf über 4500 Quadratmetern zum Schauplatz Dantes „Göttlicher Komödie: In diesem Epos aus dem frühen 14. Jahrhundert, das zentrale Gedanken des Christentums mit Glaubensvorstellungen aus der Antike verbindet, setzt sich der italienische Dichter Dante Alighieri (1265-1321) mit theologischen, philosophischen und moralischen Fragen auseinander, die bis heute von gesellschaftlicher und politischer Brisanz sind. Das Werk bildet die Grundlage für die Ausstellung, die der Kurator Simon Njami zusammen mit dem MMK konzipiert hat und die in der Folge an vier weiteren internationalen Ausstellungsorten zu sehen sein wird.

Auf drei Etagen, denen jeweils das Paradies, die Hölle und das Fegefeuer zugeordnet sind, werden Arbeiten in unterschiedlichen Medien präsentiert: Malerei, Fotografie, Skulptur, Videoarbeiten, Installationen und Performances. Es werden zahlreiche Neuproduktionen entstehen, die explizit für die Räume des MMK konzipiert sind. Ausgehend von ihren unterschiedlichen kulturellen und religiösen Hintergründen untersuchen die Künstlerinnen und Künstler einzelne thematische Sequenzen der Göttlichen Komödie. Dabei werden die Jenseitsreiche mal als gottlose Orte entworfen, die mittels der Vorstellungskraft zum Leben erweckt werden, in anderen Arbeiten wird an ihnen die Idee von Göttlichkeit, Hoffnung oder Verlust festgemacht.

Nach den vielen auf Afrika bezogenen Ausstellungen der letzten Jahre scheint es wichtig, die Bedeutung afrikanischen Schaffens nicht nur im postkolonialen Kontext, sondern auch im Hinblick auf Fragen der Ästhetik zu untersuchen. Die Ausstellung konzentriert sich daher nicht auf historische oder politische Darstellungen, vielmehr setzt sie auf Dichtung und Kunst als Ausdrucksformen, Unausgesprochenes zu transportieren und zu kommunizieren.

Das Konzept der Ausstellung überträgt die universellen Fragestellungen der „Göttlichen Komödie“, einer Inkunabel der europäischen Literatur, in unsere Gegenwart und setzt sie in einen aktuellen, transnationalen Zusammenhang.

Eröffnung: Donnerstag, 20. März, 19 Uhr

Künstlerliste: Jane Alexander (1959 Johannesburg, Südafrika), Fernando Alvim (1963 Luanda, Angola), Ghada Amer (1963 Kairo, Ägypten), Joël Andrianomearisoa (1977 Antananarivo, Madagaskar), Kader Attia (1970 Dugny/Seine-Saint-Denis, Frankreich), Sammy Baloji (1978 Lubumbashi, Kongo), Berry Bickle (1959 Bulawayo, Zimbabwe), Bili Bidjocka (1962 Douala, Kamerun), Wim Botha (1974 Pretoria, Südafrika), Zoulikha Bouabdellah (1977 Moskau, Russland), Mohamed Bourouissa (1978 Blida, Algerien), Nabil Boutros (1954 Kairo, Ägypten), Edson Chagas (1977 Luanda, Angola), Loulou Cherinet (1970 Gothenburg, Schweden), Lawrence Chikwa ( 1973 Lusaka, Zambia), Kudzanai Chiurai (1981 Harare, Zimbabwe), Dimitri Fagbohoun (1972 Cotonou, Benin), Franck Abd-Bakar Fanny (1971 Elfenbeinküste), Jellel Gasteli (1958 Tunis, Tunesien), Pélagie Gbaguidi (1965 Dakar, Senegal), Kendell Geers (1968 Johannesburg, Südafrika), Frances Goodman (1975 Johannesburg, Südafrika), Nicholas Hlobo (1975 Kapstadt, Südafrika), Mouna Karray (1970 Sfax, Tunesien), Amal Kenawy (1974 Kairo, Ägypten), Majida Khattari (1966 Erfoud, Marokko), Kiluanji Kia Henda (1979 Luanda, Angola), Jems Koko Bi (1966 Sifra, Elfenbeinküste), Abdoulaye Konaté (1953 Diré, Mali), Nicène Kossentini (1976 Sfax, Tunesien), Ndary Lo (1961 Tivaouane, Senegal), Ato Malinda (1981 Nairobi, Kenia), Pascale Marthine Tayou (1967 Yaoundé, Kamerun), Julie Mehretu (1970 Addis Abeba, Äthiopien), Myriam Mihindou (1964 Libreville, Gabon), Nandipha Mntambo (1982 Swasiland), Aïda Muluneh (1974 Addis Abeba, Äthiopien), Hassan Musa (1951 El-Nuhud, Sudan), Wangechi Mutu (1972 Nairobi, Kenia), Ingrid Mwangi / Robert Hutter (1975 Nairobi, Kenia und 1975 Ludwigshafen, Deutschland), Youssef Nabil (1972 Kairo, Ägypten), Lamia Naji (1966 Casablanca, Marokko), Moataz Nasr (1961 Kairo, Ägypten), Cheikh Niass (1966 Dakar, Senegal), Maurice Pefura (1967 Paris, Frankreich), Zineb Sedira (1963 Paris, Frankreich), Yinka Shonibare MBE (1962 London, England), Guy Tillim (1962 Johannesburg, Südafrika), Andrew Tshabangu (1966 Johannesburg, Südafrika), Freddy Tsimba (1967 Kinshasa, Kongo), Minnette Vári (1968 Pretoria, Südafrika), Dominique Zinkpè (*1969 Cotonou, Benin)