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Die Weissenhofer erinnern in einer Installation mit originalen Relikten, historischen Fotos und Filmen an ihre Jugend auf dem unter ungeklärten Umständen abgebrannten Weissenhof.

Die Weissenhofer: Relikte

Uwe Schäfer (Bob), Jörg Mandernach (Keith) und Matthias Beckmann (Carl) bilden seit 1995 die Künstlergruppe „Die Weissenhofer“. In ihren gemeinsamen Ausstellungen, Performances, Installationen, Fotos und Live-Rock-Auftritten zitieren und hinterfragen die drei Künstler lustvoll-ironisch Klischees und Rollenzuweisungen, die auch noch den heute das Selbst- und Fremdbild des Künstlers prägen. An die Stelle des bei Künstlergruppen der Avantgarde (Brücke, Futuristen, Surrealisten etc.) üblichen Manifestes tritt bei den Weissenhofern die Künstlerlegende, die den Brüdern eine Herkunft aus einfachsten Verhältnissen attestiert und damit an die erstmals 1550 erschienen klassischen Künstlerviten des Giorgio Vasari anknüpft.

Die Legende weiß zu berichten, dass die Brüder Bob, Carl und Keith auf dem Weissenhof im Wallistal aufgewachsen sind. Mit Löffelschnitzen und dem Anfertigen alpiner Bilder auf kleinen Holztafeln trugen sie schon frühzeitig zum kargen Unterhalt der Familie bei. Als eines Nachts unter ungeklärten Umständen der Weissenhof abbrannte, flohen die Brüder mit ihren Eltern in die Neue Welt, um dort ihr Glück zu versuchen. Sie bauten dort nicht nur die Weissenhofer-Ranch auf. Aus abendlichen Bastlern wurden angesehene Kunstmaler und die Hausmusik entwickelte sich zum Live-Rock. Als die drei ihre Eltern gut versorgt wussten, kehrten sie in die Alte Welt zurück.

Mit einer Familienchronik, die bis auf das Jahr 1291 zurückgeht, historischen Fotos, die die jugendlichen Weissenhofer in ländlicher Umgebung zeigen sowie einer großen Installation der Dinge, die sie 1976 aus dem brennenden Weissenhof retten konnten, belegen die Künstler in ihrer Ausstellung im Allgemeinen Konsumverein die Wahrheit ihrer Geschichte. Die Relikte des verlorenen Paradieses der Jugend, wie etwa ein halb geschmolzener Stiefel, die rußgeschwärzte Brotschale oder die alte Wandergitarre, finden sich wiederum auf den großformatigen Fotoabzügen. Erinnerung ist immer auch eine Form der Konstruktion. Auf der Suche nach der verlorenen Zeit arbeiten die Weissenhofer an einem sich immer weiter verzweigenden Heimatmuseum.

Zur Eröffnung der Ausstellung erleben die Besucher die Uraufführung der Performance „Burning and Branding“, deren Relikte wiederum Teil der Gesamtpräsentation werden.

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Die Weissenhofer : Relikte
Uwe Schäfer, Jörg Mandernach, Matthias Beckmann