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BOZAR – Palast der Schönen Künste in Brüssel zeigt die erste Ausstellung des bedeutenden Renaissance-Künstlers in den BeNeLux-Staaten.

Lucas Cranach der Ältere (1472 – 1553) zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Renaissance in Nordeuropa. Als Hofkünstler des sächsischen Kurfürsten in Wittenberg verfügte er nicht nur über zahlreiche Kontakte zu Persönlichkeiten der Zeit wie Martin Luther, Karl V. und Margarete von Österreich, sondern war auch stark in das politische und kulturelle Geschehen in Mitteleuropa verwoben. In Deutschland gehört er zu einem der bekanntesten Künstler, wohingegen der Umfang seines abwechslungsreichen Werkes im Ausland noch eher unbekannt ist. Das BOZAR – Palast der Schönen Künste in Brüssel widmet dem Künstler vom 20. Oktober 2010 bis 23. Januar 2011 die erste große Ausstellung in den BeNeLux-Staaten.

Rund 100 Gemälde, Zeichnungen und Druckgraphiken aus 50 öffentlichen und privaten Sammlungen werden zu sehen sein, darunter Arbeiten aus dem Museum der Schönen Künste Budapest, der Gemäldegalerie Berlin, dem Kunsthistorischen Museum Wien, dem Louvre Paris, dem British Museum London, dem Metropolitan Museum New York und der Nationalgalerie Prag. Die chronologisch aufgebaute Ausstellung präsentiert neben berühmten Hauptwerken wie der Wiener „Schottenkreuzigung“, dem ältesten bekannten Tafelbild des Künstlers, und der Budapester „Katharinenmarter“ auch einige selten oder bislang noch gar nicht auf Sonderausstellungen gezeigte Gemälde. Zu ihnen zählen etwa das seit dem 16. Jahrhundert im Meißener Dom befindliche Triptychon des Herzogs Georg des Bärtigen sowie eine Madonna des Budapester Museums, deren herausragende Qualität sich erst bei der kürzlich erfolgten Restaurierung erwies. Den Werken Cranachs werden Arbeiten deutscher, niederländischer und italienischer Künstler wie Dürer, Altdorfer, Massys, van Leyden, Francia und de’Barbari gegenübergestellt. Damit sollen die verschiedenen Einflüsse verdeutlicht werden, die Cranach von seinen Zeitgenossen empfing.

„Mir war es bei der Auswahl der Werke wichtig, die facettenreiche Arbeit des Künstlers zu zeigen und hier in Brüssel, der EU-Hauptstadt, erstmalig ein umfassendes Bild von Cranach zu vermitteln“, sagt der Berliner Kunsthistoriker und Kurator der Ausstellung Guido Messling. So zeigten beispielsweise die Arbeiten des Reformationszeitalters, das Cranach beide konfessionellen Lager bediente und neben protestantischen Lehrbildern auch thematisch konventionelle Bestellungen altkirchlicher Auftraggeber ausführte. „Es immer wieder faszinierend zu beobachten, wie souverän Cranach die Werke seiner Kollegen verarbeitete und etwas Neues, Originelles zu schaffen vermochte, ohne sich selbst untreu zu werden. Er war in vieler Hinsicht ein höchst innovativer Künstler, der immerhin schon so etwas wie eine Art „branding“ schuf – selbst wer Cranach nicht kennt, erkennt dennoch seine Bilder“, so Messling weiter. Ihn freue es sehr, die erste Ausstellung des Künstlers in den BeNeLux-Staaten kuratieren zu können.

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Die Welt des Lucas Cranach
Kurator: Guido Messling