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Ab Samstag, den 7. Mai 2005, zeigt die Galerie Thomas Schulte in Kooperation mit der Galerie Kicken die Ausstellung Dieter Appelt. Sequenzen No. 1. Dieses ist die erste Zusammenarbeit der Galerie mit Dieter Appelt. Sie konzentriert sich auf großformatige sequenzielle Fotoarbeiten und zeigt u.a. die wichtigen Werke Übertragung einer Bewegung (1983) und Forth Bridge Cinema. Metric Space (2004). Die Vernissage findet am Freitag, den 6. Mai, in Anwesenheit des Künstlers von 18:00 bis 22:00 Uhr, im Rahmen des Galerienwochenendes 6.-8.5.2005 BERLIN statt. Parallel zeigt die Galerie Kicken Bilder aus der frühen Aktionszeit Dieter Appelts. An diesem Wochenende sind beide Galerien Samstag und Sonntag von 11:00 bis 18:00 geöffnet.

Dieter Appelt (geb. 1935 in Niemegk) lebt und arbeitet in Berlin. Er gehört heute zu den wichtigsten photographisch arbeitenden Künstlern unserer Zeit und blickt auf eine über dreißigjährige internationale Ausstellungskarriere zurück. Hierzu gehören u.a. Einzelausstellungen in rennomierten Häusern, wie dem Stedelijk Museum Amsterdam, dem Art Institute of Chicago, dem Guggenheim Museum New York, dem Stedelijk Museum voor Actuelle Kunst Ghent und zuletzt im Canadian Centre for Architecture in Montreal.

Appelts Werk ist nicht nur von seiner Beschäftigung mit der bildenden Kunst und seinem Studium an der Hochschule der Künste in Berlin geprägt. Äußerst wichtig für seine Entwicklung sind auch sein Musikstudium an der Mendelssohn Bartholdy Akademie in Leipzig, wo er u.a. Tonsatz studierte, und seine anschließende aktive Musikerlaufbahn an der Deutschen Oper Berlin, die er 1979 zugunsten der ausschließlichen Beschäftigung mit Photographie und Kunst aufgibt.

Das Oeuvre wird zunächst stark von aktionsorientierten Arbeiten bestimmt, in denen der Künstler selbst als Protagonist im Vordergrund steht. Die existenziellen Themen sind körper- und materialbestimmt. Daneben treten später wesentlich abstraktere Auseinandersetzungen mit der Welt, die immer mehr auf Sequenzen von Einzelaufnahmen und Gruppierungen als bewusstes Stil- und Ausdrucksmittel zurückgreifen. Appelt findet hier einen immer systematischeren Weg, seine Photo-graphie im Sinne einer musikalisch-konzeptuellen Komposition wirken zu lassen und sein großes Interesse an der Vielfältigkeit musikalischer Partituren und an Notationssystemen im Allgemeinen künstlerisch umzusetzen. Dies beginnt mit eher intuitiven Ansätzen und erreicht in den neuesten Arbeiten hochkomplexe Lösungen.

So ist Forth Bridge-Cinema. Metric Space von 2004, der aktuell im Canadian Centre for Architecture in Montreal eine Einzelausstellung und ein Katalog gewidmet sind, als Schilderung von Architektur und ihrer räumlichen Abtastung einer solch strengen und notationellen Systematik verpflichtet, wie man sie nur aus der Musik kennt. Appelt nutzt hier mathe-matische Reihen, die in die Konstruktion eines Bauwerkes eingeflossen sind, als kompositorische Grundlage für die Organisation seiner Schilderung. Er filmt die Brücke über den Firth of Forth in Einzelbildern nach strengem Schema und konstruiert auf der gleichen Grundlage ein Tableau, das zu einem architektonischen Gesamtbild wird, in dem Zeit und Bewegung durch mathematisch bestimmten Zufall entscheidend mitwirken und die Komposition so als raum-zeitlichen Klang wirken lassen.

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Dieter Appelt - Sequenzen No.1