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In der Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nimmt die US-Amerikanerin Dorothy Iannone eine besondere Stellung ein. Sie vereinigt in ihrem Werk, das sich inzwischen über fünfzig Jahre erstreckt, Malerei und Bilderzählung, autobiografisches Schreiben und Filmen. Seit den 1960er Jahren gilt sie als eine Pionierin im Kampf gegen Zensur, für freie Liebe und weibliche Sexualität. Künstlerisch und konzeptuell geht sie bis heute kompromisslos ihren eigenen Weg. 



Dorothy Iannones großes Thema ist die ekstatische Liebe. Die Gemälde, Bilderzählungen, Texte und Bücher dieser Vorreiterin für die sexuelle und intellektuelle Emanzipation der Frau speisen sich kompromisslos aus dem eigenen Leben. Iannones Kunst wurde immer wieder wegen angeblich pornografischer Inhalte zensiert. Doch ist unübersehbar, dass ihre Darstellungen der geschlechtlichen Vereinigung von Frau und Mann eine mysthische Dimension besitzen, die von einer geistigen wie körperlichen Einheit der Gegensätze ausgeht. Hier verankert sich ihre Bildwelt in der Kulturgeschichte und interpretiert auf eine moderne und persönliche Weise Aspekte vorderasiatischer Religionen, etwa des Buddhismus. 
Die Retrospektive hat sich zum Ziel gesetzt, die Intermedialität und radikale Subjektivität dieses einzigartigen künstlerischen Lebenswerks abzubilden, in welchem Bild, Text, Film und Klang immer wieder komplexe Beziehungen eingehen. Es ist ein zentrales Anliegen der Ausstellung, die innovative Kraft und das Zeitgenössische der Kunst Dorothy Iannones heraus zu arbeiten und sie einem breiten Publikum bekannt zu machen.