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Mit Arbeiten von Vito Acconci, Davide Balula, Robert Barry, Joseph Beuys, Angela Bulloch, John Cage, Christian Falsnaes, Claus Föttinger, //////////fur//// art entertainment interfaces, Florian Graf, Rodney Graham, Hans Haacke, Jeppe Hein, Christine Hill, David Horvitz, Pierre Huyghe, Christian Jankowski, Yves Klein, Tomas Kleiner, Mischa Kuball, Dieter Meier, Bruce Nauman, Yoko Ono, OPAVIVARÁ!, Marjetica Potrč und Wapke Feenstra, Antje Schiffers, Myvillages, Tino Sehgal, Gabriel Sierra, David Shrigley, Juergen Staack, Rirkrit Tiravanija, Mary Vieira, Wolf Vostell, Franz Erhard Walther, Gillian Wearing, Franz West, Erwin Wurm, Haegue Yang, Zentrum für Politische Schönheit

Welche Orientierungspunkte für gesellschaftliches und soziales Handeln gibt es heute in einer Gesellschaft, die immer mehr ihren Zusammenhalt verliert? Welche Formen des Miteinanders werden praktiziert, wenn das gesamte Leben ökonomischen Kriterien folgt? Worin liegen die Möglichkeiten des Einzelnen und auch die Möglichkeiten von Gruppen gesellschaftliche Prozesse zu hinterfragen, Alternativen zu denken und Handlungen anzustoßen?

Die Ausstellung Duett mit Künstler_in. Partizipation als künstlerisches Prinzip stellt Fragen nach der Teilhabe des Publikums am kreativen Prozess sowie nach der Rolle der Institution Museum innerhalb der Stadtgesellschaft. Sie umfasst 38 internationale, künstlerische Positionen und schließt auch einen historisch-dokumentarischen Teil mit ein, in dem exemplarisch partizipative Ansätze aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gezeigt werden. In der Ausstellung werden mit verschiedenen Medien wie Skulptur, Fotografie, Installation, Video und Performance differenzierte Möglichkeiten der Teilhabe des Besuchers geschaffen.

Das Publikum wird hierbei zum Akteur. Indem es gedankliche Vorstellungen entwickelt, künstlerischen Anweisungen folgt oder performative Handlungen auslöst, indem es Teil des Kunstwerkes wird oder gemeinsam mit anderen Aktionen durchführt, kollaboriert, interagiert und spielt, schafft es im Museum einen sozialen und kommunikativen Raum, der über die Institution hinaus in den städtischen Raum hineinwirkt.

Der Kunst kommt somit die Rolle eines Ideengebers für gesellschaftliche Prozesse und eines Impulsgebers für die Sensibilisierung der Wahrnehmung zu. Schöpferische Aktionen und kritische Reflexion entstehen über die Auseinandersetzung mit dem Kunstwerk. So entwickelt sich das Museum zu einem Ort der Begegnungen und wird konstruktiver Teil von lokalen, gesellschaftlichen und urbanen Strukturen.

Das Museum ist mehr als ein Container für Kunstwerke! Mit der Einladung „alle“ am künstlerischen Prozess teilhaben zu lassen, ist es der Ort, der engagiertes Handeln und kritisches Denken provoziert, fördert und möglich macht. Das Museum Morsbroich folgt mit der Ausstellung Duett mit Künstler_in seiner Gründungshistorie, in der zeitgenössische, internationale künstlerische Positionen mit der Stadtgesellschaft zusammengeführt wurden. In der Wechselwirkung zwischen diesen beiden Polen, zwischen kritischen, reflektierenden und handelnden Akteuren beiderseits, sah man die Idee einer demokratisch fundierten Kulturpolitik verwirklicht. Einige Arbeiten sind daher auch in Kollaboration mit städtischen Partnern oder Leverkusener Bürgern oder für den Ort entstanden. So verschränkt beispielsweise leverkusen_transfer von Mischa Kuball ganz bewusst den Raum des Museums mit dem städtischen Raum und dem privaten Raum, die der Künstler als untrennbar miteinander verbunden sieht.

Die Ausstellung wird von einer Publikation begleitet, die von Mischa Kuball konzipiert und in Zusammenarbeit mit der Gestalterin Petra Hollenbach entwickelt wurde. Sie erscheint im Verlag für moderne Kunst und enthält wissenschaftliche Essays von Raimar Stange und Friederike Wappler, ein Vorwort von Markus Heinzelmann und Stella Rollig, eine Einführung in die Ausstellung von Stefanie Kreuzer und Kurztexte zu den Kunstwerken von Fritz Emslander, Feodora Heupel und Stefanie Kreuzer.