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Die Galerie Wagner + Partner freut sich, erstmals das Werk des 1971 in Freiburg geborenen Malers Eckart Hahn in Berlin zu zeigen. „Intimate Play“ (Kammerspiel) führt assoziativ durch eine Reihe von Bildern, deren eigenartige Farbigkeit und Stimmung den Betrachter kalkuliert berührt und deren realistische Darstellungsweise zwischen surrealistischer und jüngster neofigurativer Malereitraditionen oszilliert. Doch was unterscheidet Hahns Werke von denen der Surrealisten oder etwa den Vertretern der Leipziger Schule? Eckart Hahn konstruiert kammerspielartige Szenen in dramatischer Weise. Er setzt sich mit den Zwängen zivilisatorischen Lebens, mit Religion, Familie, sozialen Strukturen und deren Auflösungserscheinungen auseinander. Durchdringt man allerdings die vom Künstler gegebene Bildkonstruktionen, so bleibt nichts als Verwirrung zurück. Es gibt „Angebote“ (Symbole, Szenen, Worte) und diese werden formal wie farblich auf zugängliche Weise vermittelt. Aber wohin zielen sie? Chiffren und Zitate wie „Nike“ oder Graffiti verorten die Bilder in der Gegenwart. Es geht um uns. Aber ist einem von uns je passiert, was Hahn auf seinen Bildern darstellt? Das Betrachten seiner Bilder ruft im Betrachter weniger eine Erinnerung oder ein Wiedererkennen aus, als vielmehr ein Aufgeschrecktsein. Anstelle eingängiger Geschichten begegnen wir Unterdrücktem, das tief im Inneren schlummert, dessen bewusster Wahrnehmung wir uns aber bisher verweigern. Eckart Hahn lotet den Raum zwischen Traum und Alptraum aus, den Zwischenbereich, wo wir uns aufhalten, wenn unser Tagbewusstsein seine dirigierende Macht nicht entfaltet. Den Weg in diesen Zwischenzustand weist uns Hahn durch eine formale wie inhaltliche Bildsprache, mit der wir vertraut sind, die aber in ihrem Zusammenklang nicht nur ungewöhnlich ist, sondern bei ihm über die Jahre zu einer eigenen Bildsprache gefunden hat. Der Künstler selbst gibt einen Vergleich: seine Bilder seien wie ein wackelnder Zahn. Man spielt daran, es tut weh und trotzdem macht man fasziniert weiter.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog: Eckart Hahn, "Grand Ouvert", Kerber Verlag, 2009.