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Der norwegische Maler war bisher ausschließlich mit 52 Arbeiten auf Papier in den KunstsammlungenChemnitz vertreten, von denen 21 in der Ausstellung zu sehen waren. Edvard Munch galt den Malern der expressionistischen Künstlervereinigung "Brücke" als Vorbild. Sein intensiv farbiger, expressiver Stil veranlasste sie, in den Jahren um 1908 um seine Mitgliedschaft zu werben - allerdings vergeblich. Das Chemnitzer Museum, mit dem Schwerpunkt seiner Sammeltätigkeit auf den deutschen Expressionismus ausgerichtet, versuchte seit seiner Gründung 1920 dem Rechnung zu tragen und einen Edvard Munch-Raum einzurichten. Das einzige Gemälde des Künstlers, dass die Kunstsammlungen 1928 erwerben konnten, wurde 1937 in Folge der Aktion "Entartete Kunst" der Nationalsozialisten verkauft und befindet sich heute in amerikanischem Privatbesitz. Umso mehr war das erworbene Doppelporträt des Ehepaars "Käte und Huge Perl" von Edvard Munch aus dem Jahr 1913 ein zwingend notwendiger Ankauf, um der Chemnitzer Sammlung - wenn auch in kleinen Schritten - Identität zurückzugeben. Bei diesem Bild handelt es sich um ein hervorragendes Beispiel der Porträtkünstler Edvard Munchs. Das Eheparr, Berliner Kunsthändler und -samler, besuchte den Künstler 1913 in Norwegen, um sich porträtieren zu lassen. Munch malte in wenigen Tagen zwei farbige Versionen des Doppelportr/auml;ts sowie drei Bildnisse von Käte Perls. Der Entstehungsprozess ist von Hugo Perls literarisch beschrieben. Der Ankauf des Gemäldes war nicht nur für Chemnitz von großer Bedeutung gewesen. Auch die deutsche Museumslandschaft insgesamt erfuhr eine Bereicherung. Edvard Munchs um 1910 entstandene Werk ist bisher nur wenig in diesen Sammlungen vertreten, obwohl das vor 1937 nicht so war. Aber durch die Aktion "Entartete Kunst" der Nationalsozialisten waren die in den 1920er JaShren aufgebauten Bestände moderner Kunst mit einem Schlag vernichtet worden. Diese Lücken konnten in den letzen Jahrzehnten nur spärlich geschlossen werden. Dank großzügiger Förderung ist es den Kunstsammlungen Chemnitz gelungen. Zur Ausstellung erschien ein Katalog.

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Edvard Munch
Käte und Hugo Perls, Neuerwerbung und Bestand
kuratiert von Ingrid Mössinger