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Der in Berlin lebende isländische Künstler Egill Sæbjörnsson kombiniert Foto und Performance, Kurzfilm, Videoinstallation und live eingespielte Musik zu komplexen poetisch-narrativen Rauminstallationen, in denen er selbst Teil der Situation wird. Sæbjörnsson experimentiert, er probiert neue Formate aus und arbeitet dazu auch mit anderen Künstlern aus den Bereichen Theater und Musik zusammen.

Im Werk Egill Sæbjörnssons ist Intermedia Programm, ein Experimentierfeld und Land der unbegrenzten Möglichkeiten, in dem er sich leichtfüßig bewegt.

Animation, Video-Projektion, Live-Musik, Sound, Zeichnungen und die Verwendung alltäglicher Gegenstände verbinden sich zu einer Darstellung im Raum, durch die Sæbjörnsson die Betrachtungsweise der Umgebung erforscht.

Indem er verschiedene Realitätsebenen miteinander verschränkt, eröffnet der Künstler neue Blickwinkel auf scheinbar Vertrautes und zeigt - immer mit einem augenzwinkernden Blick -, dass unsere Weltsicht letztlich stets in der Projektion eigener Ideen besteht und vom jeweiligen Standpunkt abhängt.

Als roter Faden im Schaffen Sæbjörnssons erscheint dabei neben der Musik, die fast immer integraler Bestandteil seiner Arbeiten ist, vor allem das Thema der Animation. Die Idee einer Belebung unbelebter Objekte verfolgt der Isländer dabei nicht nur in seinen filmischen Arbeiten, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes, wenn er durch Videoprojektionen banale Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs oder aus Pappe ausgeschnittene Formen manipuliert und zum Leben erweckt.

In den letzten Jahren wurde Egill Sæbjörnsson zu vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Institutionen und Galerien eingeladen, unter anderem in Deutschland, den USA, Norwegen und Island. Die Ausstellung im Kunstverein Göttingen wird dabei Werke der letzten zwei Jahre umfassen, und speziell für die Ausstellung im Kunstverein wird er neue Arbeiten schaffen, die sich einer Vielzahl unterschiedlicher Medien und Ausdrucksmittel bedienen und sich in einem fließenden Übergang zwischen Bildender Kunst und Musik bewegen.

Egill Sæbjörnsson wurde 1973 in Reykjavík geboren. Er studierte am Icelandic College of Arts and Craft in Reykjavik und an der Université de Paris, St. Denis. In seiner Heimat ist der Künstler vor allem als Pop-Musiker bekannt und hat mehrere Alben veröffentlicht. Gemeinsam mit anderen Künstlern produzierte er eine Reihe Aufsehen erregender Musikvideos, die in der Folge nicht nur auf MTV und Viva zu sehen waren, sondern ebenso in Kunstinstitutionen und Ausstellungen gezeigt wurden. Später begann er, seine Musik mehr und mehr in Richtung Kunstproduktion zu entwickeln. Der Künstler lebt in Berlin und Reykjavik.

Die Ausstellung im Kunstverein Göttingen ist seine erste größere Einzelausstellung in einem deutschen Kunstverein. Begleitend erscheint ein Katalog.