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Wie kann das Bildmedium Fotografie überhaupt Antworten auf die so widersprüchlichen und komplexen Fragen geben, die der Begriff des Ego, des Ichs aufwirft? So viel ist sicher und von den Exponaten der Wiesbadener Fototage eindrucksvoll belegt: eindeutig, wissenschaftlich gesichert oder philosophisch umfassend sind die fotografischen Antworten selten; dafür jedoch immer wieder überraschend, anregend und manchmal auch verstörend. Die Vielzahl der Aspekte zeitgenössischer Identität zwischen Bedingungen urbanen Lebens und Selbst-Inszenierung, der Autobiographie und der Biographie, der Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und dem spielerischen Umgang mit der Maske, den Taktiken der Verschleierung und dem Wagnis der Entblößung – die Antworten der Fotografie sind so vielfältig wie die Herangehensweisen der Künstler, die sich ihrer bedienen oder sich ihr unterwerfen. Dabei ist die fotografische Sicht auf das Ich häufig nicht nur ungewöhnlich, sondern oft auch ein neuer Blick auf das zutiefst Vertraute, das den Betrachter mit der Frage nach dem eigenen Ich konfrontiert.

Neben 20 Galerien, werden auch die Ringkirche, das Frauenmuseum, das Aktive Museum Spiegelgasse und die R+V Versicherung zu Schauplätzen zeitgenössischer Fotokunst. Dazu zeigt das Stadtmuseum zum zwanzigjährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft Wiesbadens mit dem polnischen Wroclaw unter dem Titel „Breslau Connection“ die Arbeiten von ca. zehn Bildkünstlern, fünf Fotografen sind in weiteren Galerien platziert. Vom 15. September bis 7.Oktober 2007 werden diese Arbeiten an über 20 Ausstellungsorten in der Stadt gezeigt.

Begleitet werden die Ausstellungen von einem umfangreichen Katalog.