press release only in german

Unter dem programmatischen Titel "Eigenwillig! Künstlerinnen am Bodensee" betritt die Wessenberg-Galerie einmal mehr Neuland und arbeitet ein weiteres, in der Bodenseeregion bislang vernachlässigtes Thema auf. Nicht nur bekannte, sondern auch vergessene Künstlerinnen und ihr ebenso qualitätvolles wie vielseitiges Schafffen geraten ins Blickfeld. Zugleich werden die rund um den See herrschenden Lebens-, Arbeits- und Ausstellungsbedingungen für Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts thematisiert, einem Zeitraum, in dem der weibliche Aufbruch zur Kunst zahlreiche Widerstände zu überwinden hatte.

Malerinnen wie Maria Caspar-Filser (D), Stephanie Hollenstein (A) oder Helene Dahm (CH) wurden überregional bekannt. Es gab jedoch andere, nicht weniger Begabte, denen ein solcher Erfolg nicht beschieden war. Viele Künstlerinnen versuchten - oft vergeblich - ihre Profession mit den tradierten weiblichen Rollen in Einklang zu bringen, andere wiederum wagten den Ausbruch aus den gesellschaftlichen Konventionen und drückten auch in ihrem Werk selbstbewusst das aus, was sie bewegte: Hedwig Scherrer klagte mit ihren Plakaten den Wahnsinn des Ersten Weltkrieges an, Kasia von Szadurska provozierte Anfang der 20er Jahre mit Darstellungen lesbischer Frauenpaare und Eva Wipf verstörte nach 1945 mit ihren ebenso surreal-bedrohlich wie poetisch anmutenden Gemälden.

Werke von 30 Künstlerinnen aus den Bereichen Malerei, Graphik, Plastik und Kunsthandwerk sind in der Ausstellung zu sehen, wesentlich mehr werden im begleitend erscheinenden Katalog zu entdecken sein.

Pressetext

only in german

Eigenwillig! Künstlerinnen am Bodensee 1900 bis 1950

Werke von Maria Caspar-Filser, Stephanie Hollenstein, Helene Dahm, Hedwig Scherrer, Kasia von Szadurska, Eva Wipf, u.a.