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10.04.2022 bis 14.08.2022

Eisen- und Stahlplastik. Aspekte einer Entwicklung

Künstler:innen
Ursula Burghardt, Anthony Caro, Eduardo Chillida, Johann Peter Hinz, Jörg Hinz, Robert Jacobsen, Ruud Kuijer, Dieter Koswig, Norbert Kricke, Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff, Karl Müller, Wolfgang Nestler, Irmtraud Ohme, Heinz- Günter Prager, Dorothea Prühl, George Rickey, Horst Sagert, Helmut Senf, Jean Tinguely, Willy Wolf, Andrea Zaumseil

Kurator:innen
Matthias Rataiczyk, Cornelia Blume

Eisen und Stahl sind Werkstoffe, die das 20. Jahrhundert auf besondere Weise geprägt haben. Unsere Lebenswelt ist seit dem letzten Jahrhundert maßgeblich durch ihre Bedeutung beeinflusst. So ist es nicht verwunderlich, dass Künstler:innen sich sehr frühzeitig mit diesen Materialien beschäftigten. Bereits im frühen 20. Jhd. setzen sich die Avantgarde des Kubismus, Konstruktivismus wie auch dadaistische und surrealistische Strömungen mit dem Material auseinander. Es sind die neuen Körperauffassungen, die nach zeitgemäßen Materialien suchen. Fast zwangsläufig verlangte eine technikorientierte Skulpturauffassung auch nach der Realisierung von Bewegung. Nach dem Zweiten Weltkrieg fanden Eisen und Stahl auf dem Gebiet der abstrakten Plastik breite künstlerische Anwendung, etwa in freier Formgebung geschmiedete oder geschnittene Arbeiten. Auch zahlreiche Künstler:innen, deren Arbeiten häufig unter Bezeichnungen wie Prozesskunst, Konkrete Kunst und Post-Minimal kategorisiert werden, haben sich bevorzugt Eisen und Stahl bedient. Bis heute ist die Beschäftigung mit diesen Stoffen ein bedeutendes Feld der künstlerischen Auseinandersetzung. Die Ausstellung findet vor dem Hintergrund statt, dass sich die Stadt Halle (Saale) über viele Jahrzehnte zu einem Kraftzentrum der Auseinandersetzung mit dem Metall entwickelt hat. Insbesondere mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein entstand einer der wichtigsten Ausbildungsorte in diesem Bereich. Ein ganzheitlicher Anspruch prägte und prägt bis heute die Ausbildung, eine zweckorientierte Form steht hier ebenbürtig einer freien künstlerischen Äußerung gegenüber. Die Ausstellung setzt sich intensiv mit dem Thema Eisen und Stahl auseinander und wird dabei eine Linie von Werken der Klassischen Moderne bis zu jüngeren Entwicklungen ziehen. Es werden sowohl europäische Positionen als auch deutsche Künstler:innen vorgestellt werden. Ein integrierter, besonderer Teil der Schau wird sich darüber hinaus dem Thema Schmuck aus eben diesen Materialien widmen.