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Mitte der 1970er-Jahre begann das Weltkulturen Museum in Frankfurt mit einem wegweisenden Schritt Gegenwartskunst aus Afrika zu sammeln. Heute befinden sich über 3000 Malereien, Drucke und Skulpturen in seiner Sammlung.

1985 beauftragte das Museum den Künstler und Kurator El Hadji Sy (geboren 1954 in Dakar), eine neue Werkgruppe zeitgenössischer senegalesischer Kunst aufzubauen und initiierte hiermit eine langfristige Beziehung zwischen Frankfurt und Dakar.

Dreißig Jahre später, als Teil der programmatischen Auseinandersetzung mit seinen Sammlungen, ist das Weltkulturen Museum stolz, eine Retrospektive zu El Hadji Sys Karriere als Maler und kultureller Aktivist zu präsentieren, dessen wegweisende Verbindung mit dem Museum dem sogenannten global turn im Jahr 1989 vorausging.

Die Ausstellung, die von Philippe Pirotte, Rektor der Städelschule und Direktor des Portikus, ko-kuratiert wird, verbindet El Hadji Sys Installationen und Malereien – manchmal mit seinen nackten Füßen oder auf ungewöhnlichen Materialien wie industriellen Reissäcken oder synthetischer Drachenseide erstellt – mit einer Auswahl ethnografischer Objekte und Kunstwerken von Kollegen aus dem Senegal. Neben zeitgenössischen Werken aus der Sammlung des Weltkulturen Museums werden Leihgaben aus internationalen Privatsammlungen gezeigt.

Als Gründer des berüchtigten Laboratoire AGIT’ART sowie als Kurator zahlreicher von Künstlern geleiteten Workshops und Ateliers in Dakar, repräsentiert El Hadji Sys interdisziplinäre Praxis eine bahnbrechende Position innerhalb des Kontexts von Afrika nach der Unabhängigkeit.

Eine umfassende Monographie mit Essays und Interviews von Hans Belting, Clémentine Deliss, Mamadou Diouf, Julia Grosse, Yvette Mutumba, Philippe Pirotte und Manon Schwich sowie nie zuvor gezeigtem Archivmaterial, erscheint auf Englisch und Deutsch im diaphanes Verlag.

Weltkulturen Museum, Schaumainkai 29