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Eröffnung: Sonntag, 08. März 2009 um 12 Uhr

    Immer häufiger verlassen Künstler und Künstlerinnen den eingleisigen Pfad eines einzigen künstlerischen Mediums. Es gibt ihn immer weniger: den Maler, den Bildhauer, den Videokünstler. Vielmehr tritt die Idee in den Vordergrund, dessen was eine Arbeit vermitteln soll, und entsprechend findet die Auswahl des Mediums statt. Diese Entwicklung ist gut so, denn nun steht nicht mehr der Akt des Produzierens, sondern das Werk im Mittelpunkt.  

Eine so enge Verzahnung der Medien, wie wir sie bei Elke Nebel kennenlernen, findet man jedoch noch selten. Die einstige Immendorff-Schülerin begann als klassische Malerin und wurde als solche von ihrem berühmten Lehrer geschätzt. Doch noch während ihres Studiums begann Nebel sogenannte „Gemalte Filme“ zu produzieren. Fortan bewegt sie sich auf zwei medialen, aber auch formalen Ebenen. Das Bild auf der Leinwand entwickelt sich durch die Metamorphose tausender Einzelbilder zu einem fertigen Gemälde.  

Während die Leinwand jedoch nur den Blick auf das Endergebnis zulässt, kann die Kamera, welche jeden gemalten Zustand im Einzelbild festhält, die spannend zu verfolgende Entwicklung nachvollziehbar machen. In den so entstandenen Videos erlebt der Betrachter einen Fluss von Farbe, der sich permanent durch Zusammenziehen und Expandieren in Bewegung hält. Das Changieren von Abstraktion und Figuration dabei liegt in der Natur der Dinge und ist ebenso gewollt. Die Figuren bewegen sich umeinander herum, werden zwischenzeitlich zu Farbflecken um in der nächsten Einstellung wieder reale Form anzunehmen. Nebels Affinität zur Unendlichkeit des Weltalls, seiner sublimen Schönheit und erhabenen Aura scheint begründet in der formalen Verarbeitung ihrer Bildideen. Das Werden und Entstehen, sowie Sterben und Vergehen formiert sich während eines permanenten Wandels innerhalb der Filme und folgt somit dem Lauf der Dinge auf Erden.