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27. November 2021 bis 13. Februar 2022
auf der UZWEI im Dortmunder U

Emerging Artists - Biennale für zeitgenössische Kunst aus Dortmund

Alle zwei Jahre präsentiert Emerging Artists junge, von einer Fachjury ausgewählte Dortmunder Künstlerinnen in einer Gruppenausstellung. Dabei werden Theorie und Praxis intensiv miteinander verknüpft: Ein jeweils neu gebildetes Team aus Studierenden und Absolventinnen der hiesigen Hochschulen konzipiert gemeinsam das grafische Erscheinungsbild, die Szenografie, die Fotografien sowie das Vermittlungsprogramm zur Ausstellung. Abschließend entsteht ein Katalog.

Öffentliches, kostenfreies Rahmenprogramm

Als experimentelle Plattform für junge Talente bietet Emerging Artists darüber hinaus allen Kulturschaffenden Möglichkeiten, sich in kulturellen Arbeitsfeldern zu orientieren. Das vielfältige und öffentliche Rahmenprogramm widmet sich dabei den Fragestellungen und Herausforderungen künstlerischer und kreativer Tätigkeitsbereiche. Emerging Artists ist eine Kooperation zwischen dem Dortmunder Kunstverein und der UZWEI im Dortmunder U.

Künstler*innen:
Lucia Danieleit
Lisa Grätsch
Constantin Grolig
Philipp Hermeling
Alesha Klein
David Mellin
Steven Natusch
Sophia Weber

Kommunikationsdesign:
Lisa Panitz

Szenografie:
Lara König und Ins Meyer

Fotografie:
Monika Hanfland

Kunstvermittlung:
Frappanz e.V. in Zusammenarbeit mit Studierenden der TU Dortmund

PROGRAMM

Dienstag, 07.12., 18:30-20 Uhr
Nilüfer Kemper: Alles unter Kontrolle! Projektmanagement und -controlling für Einsteiger*innen
Ort: dott e.V., Düsseldorfer Str. 18, 44143 Dortmund
Anmeldung: dabei(et)emerging-artists.com

Projektmanagement im Kulturbereich birgt für junge Kulturschaffende viele Herausforderungen. Von der inhaltlichen Konzeption, über die Beantragung von Fördermitteln und die Überwachung von komplexen Projektbudgets bis zur Evaluation bedarf es nicht nur einer guten Planung mit Meilensteinen, sondern auch guten Werkzeugen für das Controlling. Nilüfer Kemper gibt in diesem Vortrag einen Überblick über verschiedene Planungs- und Controlling-Tools, die wichtigsten Rechtsbereiche (KSK, GEMA, Steuerrecht, Arbeitsrecht, etc.) sowie Prinzipien der Kulturförderung sowie ihrer Abrechnung.

Nilüfer Kemper ist seit 30 Jahren als Kulturmanagerin und Produzentin für die Freie Darstellende Szene tätig. Ihre Schwerpunkte sind Projektmanagement und Geschäftsführung (Förderwesen, Finanzwesen und Controlling). Sie war für viele freie Künstler*innen und Einrichtungen sowie Festivals tätig, u.a. als Geschäftsführerin des Theater im Depot Dortmund, als kaufmännische Geschäftsführerin des NRW-Theaterfestivals FAVORITEN sowie Geschäftsführerin der Landesarbeitsgemeinschaft Tanz NRW. Sie ist Vorständin des Netzwerks dott – dortmunder tanz- und theaterszene sowie des NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste.

Eine Kooperation mit dott e.V.

Donnerstag, 09.12., 10:30-12 Uhr
Allgemeine Informationen zur Künstlersozialversicherung
Anmeldung: https://www.kuenstlersozialkasse.de/service/webseminare.html

Donnerstag, 16.12., 18:30-20 Uhr
Anke Schierholz: Meine Rechte – Deine Rechte: Urheberrecht und VG Bild-Kunst
Ort: Online
Anmeldung: dabei@emerging-artists.com

Künstlerisches Schaffen ist nicht gut denkbar ohne den Bezug zu dem Schaffen Anderer. Welche Rechte haben Künstlerinnen an ihren eigenen Werken, wie weit dürfen sie auf Bestehendes zurückgreifen? Wann muss ich zustimmen, wenn meine Arbeiten abgebildet werden sollen? Diese Fragen werden zunächst in einer Einführung in das Urheberrecht besprochen. Im zweiten Teil stellt Anke Schierholz die VG Bild-Kunst vor. Zu guter Letzt wird es um die Perspektiven der Plattform-Lizenzierung gehen, um die Rechte der Urheberinnen und die Rechte der Plattform-Nutzer*innen.

Anke Schierholz ist seit über 20 Jahren Justiziarin der VG Bild-Kunst und sieht Ihre Aufgabe darin, mit Künstler*innen gemeinsam Antworten auf die rechtlichen Fragen des künstlerischen Arbeitens zu finden.

Sonntag, 02.01., 12-17 Uhr
Familiensonntag
Jeden ersten Sonntag im Monat gibt es im Dortmunder U ein buntes, kostenloses Programm für die ganze Familie.

Donnerstag, 13.01., 18:30-20 Uhr
Andrea Heber: Versicherungen für Kreative - Im Spannungsfeld zwischen Theorie und Praxis
Ort: UZWEI, Leonie Reygers Terrasse, 44147 DO
Anmeldung: dabei(et)emerging-artists.com

Haftung, Unfall. Krankheit, Rente, Versicherungen für Equipment und Räumen: Welche Versicherungen benötigen Selbständige und Freiberufler innen in der Kultur? Für die zahlreichen Fragen rund um das Thema gibt es Antworten aus erster Hand.

Auf anschauliche Weise werden Formalien mit Praxisbeispielen gespickt, wodurch der Einstieg in das komplexe Thema ermöglicht wird. Hebers Anliegen für diese Berufsgruppe ist es Grundlagen zu vermitteln, mit denen die persönlichen Lebensverhältnisse abgesichert und damit das künstlerische Schaffen verwirklicht werden kann. Ein Ziel ist es, die Notwendigkeit herauszufinden zwischen Möglichem und Machbarem zu unterscheiden.

Andrea Heber, Kauffrau und Versicherungsmaklerin, ist die Verbindung der Themenbereiche Künstler*innen und Versicherung seit über 30 Jahren eine Herzensangelegenheit. Ihr Engagement entspricht ihrem Arbeitsleben als selbständige Versicherungsmaklerin und dem Wissen und Erfahrungen von Kunst- und Kulturschaffenden. Ihr Anliegen ist es den Aufbau einer langjährigen und nachhaltigen Selbständigkeit für diese spezielle Berufsgruppe zu unterstützen, aus der eigenen Erfahrung der Existenzgründung heraus zu berichten. Die Motivation diesen Themenbereich in den Fokus zu setzen, entspringt Hebers ehrenamtlichen Engagement und der Überzeugung, dass Kunst und Kultur das Elixier des Lebens sind.

Donnerstag, 20.01., 18:30-20 Uhr
Barbara Mei Chun Müller: Kulturfundraising für Künstler*innen – öffentliche, private und unternehmerische Finanzierungsquellen
Ort: Online
Anmeldung: dabei(et)emerging-artists.com

Die Konzeption und Realisierung von Kunst- und Kulturvorhaben erfordern die Zusammenarbeit mit strategischen Partnern und eine angemessene Finanzierung. Die Veranstaltung vermittelt anwendbare Kenntnisse der klassischen und innovativen Kulturfinanzierung, Fundraising-Methodik und zeigt das breite Spektrum von Kooperations- und Fördermöglichkeiten im regionalen, nationalen und internationalen Kontext auf. Betrachtet werden Ressourcen und Anwendungsfelder der öffentlichen, privaten und unternehmerischen Förderung, aktuelle Fördertrends sowie Best-Practice-Beispiele in Bezug auf künstlerische Vorhaben von Einzelkünstler*innen, Künstlergruppen und Kunst- und Kulturinstitutionen unterschiedlicher Rechtsformen.

Barbara Mei Chun Müller ist Marketing- und Kommunikationswirtin und tätig als Bildungsreferentin, Lehrbeauftragte (u.a. Humboldt-Universität zu Berlin, Universität der Künste Berlin), Kuratorin und Unternehmensberaterin. Als Kuratorin konzipiert und realisiert sie Ausstellungen und verantwortet dafür die Akquise der Finanzierungsmittel und Kooperationspartner*innen. Sie leitet zertifizierte Hochschulfortbildungen – u.a. Ausstellungsdesign und Kuratieren an der UdK Berlin. www.careerculture.de

Donnerstag, 27.01., 19-21 Uhr
KLEINER FREITAG
Hanno Rauterberg: Über Grenzen. Was darf die Kunst? Und was besser nicht?
Ort: Kino im U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 DO
Anmeldung: kleinerfreitag(et)stadtdo.de /
Jeden Donnerstag finden ab 19 Uhr abwechslungsreiche Veranstaltungen an unterschiedlichen Orten im und am Dortmunder U statt.

In der Kunstwelt rumort es vernehmlich: Mehr als über ästhetische wird über ethische Fragen gestritten. Offenbar gerät gerade ein festgefügtes Machtsystem mächtig ins Rutschen, was bis eben noch als selbstverständlich galt, will neu begründet werden. Diskutiert wird über materielle Ungerechtigkeit, zum Beispiel darüber, warum Künstlerinnen noch immer weniger Geld bekommen als Künstler. Aber auch Fragen von Teilhabe und Ausschluss werden debattiert: Wie weit darf kulturelle Aneignung gehen? Welchen Einfluss sollten moralische Ansprüche auf kuratorische Entscheidungen haben? Oder zugespitzter gefragt: Haben wir es mit einer neuen Emanzipationsbewegung zu tun? Oder im Gegenteil, werden der Kunst neue Grenzen gesetzt? Anhand einiger kontroverser Beispiele schildert Hanno Rauterberg die aktuelle Entwicklung und lädt dazu ein, ihre Folgen für den Kunstbetrieb mit allen Anwesenden zu diskutieren.

Hanno Rauterberg, 1967 in Celle geboren, ist stellvertretender Leiter des Feuilletons der ZEIT und schreibt vor allem über Kunst, Architektur und Städtebau. Er ist promovierter Kunsthistoriker und Absolvent der Henri-Nannen-Journalisten-Schule. Seit 2007 Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg. Zuletzt erschienen im Suhrkamp-Verlag: „Wie frei ist die Kunst? Der neue Kulturkampf und die Krise des Liberalismus“, „Die Kunst und das gute Leben. Über die Ethik der Ästhetik“ und „Die Kunst der Zukunft. Über den Traum von der kreativen Maschine“.

Freitag, 11.02., 18-18:45 Uhr
Katalogpräsentation
Ort: UZWEI, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 DO

Hot of the Press: Werft einen Blick in den druckfrischen Abschlusskatalog und erwerbt ihn zum exklusiven Vorteilspreis.

Freitag, 11.02., 19-20:30 Uhr
Diedrich Diederichsen: Wer hat den Kunst-Boom erwirtschaftet?
Ort: Kino im U, Leonie-Reygers-Terrasse, 44137 DO
Anmeldung: dabei(et)emerging-artists.com

Immer wieder kommt es zu einem Boom in der Welt der Bildenden Kunst und immer wieder wird dessen Zustandekommen analog zu Börsenentwicklung als schwer vorhersehbares Ereignis dargestellt, dem allein binnenökonomische Ursachen zugrunde liegen, Launen des Marktes und vor allem seiner vermeintlich wichtigen sozialen Dynamik den Spekulationsideen von Sammler*innen, Galerien und Auktionshäusern.

Diederichsen versucht zu zeigen, dass die Arbeit von Künstlerinnen, ihre jeweilige Organisationsform (allein, handwerklich, medienbezogen, technisch orientiert, arbeitsteilig, unter Einbeziehung welcher Wissensformen) und nicht nur deren künstlerische Arbeit, sondern auch ihre soziale, sowie die Arbeitsquanten und Arbeitsweisen relevanter Zuarbeiterinnen in Wahrheit auch für die ökonomischen Erfolge relevant sind.

Diedrich Diederichsen, Autor und Kurator, war in den 1980er Jahren Redakteur von Musikzeitschriften, in den 90er Jahren umherschweifender Hochschullehrer. Von 1998-2007 Professor an der Merz-Akademie Stuttgart, seit 2006 an der Akademie der bildenden Künste Wien. Letzte Veröffentlichung: "Cybernetics of the Poor" (mit Oier Etxeberria) (Wien/Berlin/New York 2020), "Liebe und Ethnologie" (mit Anselm Franke) (Berlin/ New York 2018), „Körpertreffer“ (Berlin 2017). Lebt in Berlin und Wien.