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Emmett Williams nimmt in der Sammlung des Museums Ostwall eine besondere Rolle ein: Als Teilnehmer der "Internationale[n] Festspiele neuester Musik" 1962 in Wiesbaden gehört er zu den Begründern des Fluxus - derjenigen Kunstbewegung, die heute im MO im Mittelpunkt steht. Die Arbeiten, die im Grafik-Kabinett präsentiert werden, zeigen Williams jedoch vor allem als Dichter konkreter und visueller Poesie: Buchstaben- und Stempelbilder zeigen teils geometrische, teils leichte, schwebende Kompositionen, in denen das einzelne Zeichen als reine Form erscheint; andere erinnern an Figurengedichte, in denen Form und textlicher Inhalt korrespondieren. Ein besonderes Blatt bezieht sich auf das "Fischgedicht" von 1970, bei dem Williams mit dem Alphabet markierte Karpfen in einem Becken immer wieder neue Buchstabenkonstellationen bilden ließ. So wurde aus dem konkreten ein Fluxus-Gedicht. Grafische Blätter aus den späten 1950er bis zu den frühen 1970er Jahren zeigen die poetische Seite des Fluxus-Pioniers.