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ENRICO NIEMANN – frontside / backside

„Enrico Niemann zählt mit seinem eigenwilligen Werk zu den Künstlern in Deutschland, die sich wieder mit der abstrakten Kunst befassen, ohne eine ästhetische oder ideologische Polemik vom Zaun brechen zu wollen.“ Armin Hauer, 2013

Seine Farbhäute gehen über das All-Over hinaus. Trotz der Ausschnitthaftigkeit wird von einem Ganzen erzählt. Sie erinnern an Landschaften, obwohl es keinen festen Horizont gibt. Räumlichkeit entsteht nicht nur durch die Farbe selbst, sondern durch Knicke und Falten, die vom Material aufgenommen und transportiert werden. Abdrücke diverser Untergründe vermitteln sowohl Weiches als auch Hartes. Mattes und Glänzendes in der Oberfläche gehen ein überaus reizvolles Wechselspiel ein, dem man sich nicht entziehen kann. Die letzte Farbschicht zeigt eine beeindruckende Vielfalt an opaken und transparenten Farben. Nicht nur in der Fläche arbeitend, geht Niemann über die räumliche Ausdehnung ins Objekthafte und verbindet damit Malerei und Skulptur und schafft etwas ganz Neues. Enrico Niemann bringt die Farbe rückseitig auf eine Folie an. Nicht direkt mit dem Pinsel, sondern bereits vorher angefertigte Farbelemente, Farblagen werden geschichtet. Dieses Verfahren ist mit der Hinterglasmalerei zu vergleichen. Er kartographiert Falten, nimmt Abdrücke. Der Künstler selbst sagt: „Vernarbte Fragmente dieser hauchdünnen Bedeckungen wachsen im „cut and paste“-Prozess zu einer haptisch begreifbaren Tektonik: ein Körper, ein Objekt, eine dicke Schicht, aufgebaut aus gefalteten Farbflächen und deren Zwischenräumen“. Schlussendlich wird die Folie abgelöst und es existiert die höchst sensible Farbhaut, die dann diffizil auf den Träger Papier übertragen wird. Niemann erfindet hier also eine ganz neue Technik. Wenn Yves Klein Frauenkörper statt Pinsel einsetzt, Jackson Pollock auf den Pinsel komplett verzichtet und die Farbe aus dem schwankenden Eimer tröpfeln lässt, so verzichtet Enrico Niemann auf die Leinwand. Als künstlerische Position kann Niemanns Arbeit in die Nähe von Ernst Graupner und Katharina Grosse gesehen werden.

Enrico Niemann erhielt sein Diplom 2007 mit „summa cum laudae“ und war stellvertretend für die Bauhaus Universität Weimar in der Kunst- und Ausstellungshalle der BRD in Bonn. Seine Arbeiten wurden u.a. im Toyota Municipal Museum of Art (Nagoya), The University Art Museum (Tokyo), Kyrgyz national Museum of Fine Arts (Bishkek), Kopenhagen, Erfurt, Karlsruhe, Leipzig und Berlin gezeigt. Kunstwerke von Enrico Niemann befinden sich sowohl in privaten als auch öffentlichen Sammlungen im In- und Ausland.

Wir freuen uns auf eine wunderbare Eröffnung am Freitag, den 24. Mai 2013, von 18 – 22 Uhr. Um 19 Uhr wird der Kunsthistoriker Armin Hauer aus Frankfurt / Oder eine Laudatio zu Enrico Niemanns Werk halten.

Zur Ausstellung entsteht ein Katalog.

Sabine Aichele-Elsner

ENRICO NIEMANN - frontside / backside Malerei 24.05. – 13.07.2013, ARTAe Galerie Leipzig Eröffnung: Freitag, 24. Mai 2013 von 18 bis 22 Uhr Einführung um 19 Uhr: Armin Hauer, Kunsthistoriker, Frankfurt / Oder, Stellvertretender Direktor des Museums für Junge Kunst, Frankfurt / Oder Der Künstler ist anwesend.

Infos auf der Webseite der Galerie ARTAe http://www.artae.de/niemann.html

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