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Die Sammlung Gerhard Schneider ist eine der profiliertesten Sammlungen verfemter Kunst in Deutschland. Ihre besondere Bedeutung liegt in der Wiederentdeckung von Künstlerinnen und Künstlern insbesondere der zweiten Expressionisten-Generation, deren Werk durch die katastrophalen Zeitläufte des 20. Jahrhunderts in Vergessenheit geriet: In zwei Weltkriegen verloren Viele Gesundheit und Leben, und die meisten von ihnen wurden von den Nazis als „entartet“ geächtet. Sie malten trotz Gefangenschaft und Exil, trotz Mal- und Ausstellungsverbot im Verborgenen; nicht wenige verloren große Teile ihres bisherigen Schaffens im Bombenhagel. Nach dem Zweiten Weltkrieg gerieten die überwiegend expressiv-gegenständlich arbeitenden Künstler durch das Vorherrschen der abstrakten Malerei aus dem Fokus.

In einer Auswahl von Gemälden und Graphiken aus der Sammlung Gerhard Schneider ermöglicht die Ausstellung in der Kunsthalle Jesuitenkirche die Begegnung mit diesen zu Unrecht Verkannten und ihrer von Spielarten des Expressionismus und Kubismus geprägten Bildsprache. Jeder der hier vertretenen Künstler reagierte auf seine Weise auf die Widerstände und Traumata der Zeit; ein besonderer Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Gemälden und Graphiken zur Zeitgeschichte, in denen die Künstler Ungerechtigkeit anprangern und Erlittenes verarbeiten. So entfaltet sich zugleich ein Zeitpanorama der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

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Entdeckte Moderne
Vom expressionistischen Aufbruch zur Nazi-Verfemung
Die Sammlung Gerhard Schneider

Künstler: Albert Birkle, Carl Rabus, Conrad Felixmüller, Bruno Krauskopf, Elfriede Lohse-Wächtler, George Grosz, Leo Haas, Hans Grundig, Lea Grundig, Fritz Kronenberg, Wilhelm von Hillern-Flinsch, Walter Jacob, Otto Pankok