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Kammer 4: Workout mit Florentina Holzinger
Am 28. April in der Kammer 4.

„Étude for an Emergency. Composition for ten Bodies and a Car“ von Florentina Holzinger hatte erst am 1. März 2020 Premiere. Es war die letzte Show, die in der Kammer 2 vor der Schließung des Theaters gespielt werden konnte. Was sich an dem Abend nur ahnen ließ, ist jetzt Gewissheit: Es wird noch eine ganze Weile dauern, bis wir wieder so live im Theater zusammenkommen können. Kurz nach dem Shutdown haben sich Florentina Holzinger und das Ensemble zum regelmäßigen Workout auf Zoom verabredet. Die Körper werden also weiter trainiert. Für den Aufprall – und die nächste Vorstellung.

Am Dienstag, 28. April um 18 Uhr kann nach vorheriger Anmeldung unter: dramaturgie@kammerspiele.de beim Zoom-Workout mit Florentina Holzinger und dem Ensemble von „Étude“ trainiert werden. Muskelkater garantiert.

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ÉTUDE FOR AN EMERGENCY. Composition for ten bodies and a car | Performance

INSZENIERUNG: FLORENTINA HOLZINGER // Altersfreigabe ab 16 Jahren

Premiere: 01.03.2020

In „Étude for an Emergency. Composition for ten Bodies and a Car“ lenkt die Choreografin Florentina Holzinger den Blick erneut auf den Körper als Spektakel – und auf seine Disziplinierung. Ein Stunt ist ein ungewöhnlicher und schwieriger körperlicher Akt, der besondere Fähigkeiten erfordert und normalerweise aus künstlerischen Gründen für das Fernsehen, im Theater oder Film ausgeführt wird. Was Stunts in Action-Filmen sind, kann die Arie in der Oper sein.

Mit einer gemischten Besetzung aus Stuntfrauen, Opernsängerinnen und Performerinnen kreiert Holzinger eine musikalische Studie für zehn Körper und ein Auto. Das sowohl in der Oper als auch im Film vermittelte Bild einer Gefühlsindustrie wird mit anatomischer Präzision seziert und allein auf ihre technischen Aspekte heruntergebrochen – bis nichts als der klangproduzierende Körper übrig bleibt. Florentina Holzinger zieht und zerrt mit voller Absicht an den Grenzen zwischen Hochkultur und „bloßer“ Unterhaltung. Es entstehen brutale Parodien sensationsheischender Bilder, die man aus Filmen, der Oper, dem Fernsehen und dem Internet kennt. In einer Reihe gemeinsamer, opernhafter Rituale und orchestrierten Crashtests lernen die Performerinnen, ihre Körper und Stimmen zu beherrschen, und bereiten sich für den Notfall vor. An den Münchner Kammerspielen war Florentina Holzinger immer wieder mit ihren genreübergreifenden Arbeiten zu Besuch. Mit „Étude for an Emergency. Composition for ten Bodies and a Car“ kommt sie nun erstmals ans Stadttheater, um eine eigene Arbeit zu entwickeln.

In einigen Szenen kommen gewaltsame Handlungen zur Darstellung, die auf manche Zuschauer*innen eine verstörende Wirkung haben könnten. Wir weisen darauf hin, dass Theaterblut und explizite Nacktheit zu sehen sein werden.

Mit Marie Bloching, Marie Dziomber, Shirin Lilly Eissa, Sibylle Fischer, Maria Helgath, Verena Konietschke, Anni Kumlehn, Annette Paulmann, Julia Rutigliano, Linnea Tullius Inszenierung Florentina Holzinger
Bühne und Kostüme Nikola Knežević Musik Stefan Schneider
Licht Max Kraußmüller
Dramaturgie Renée Corpaij, Helena Eckert
Stunt-Koordinator Marc Sieger, Petr Dvorak
Musikcoach Sibylle Fischer
Regieassistenz Friederike Kötter
Künstlerische Mitarbeit
Bühnenbild Nicole Marianna Wytyczak
Kostümassistenz Victoria Dietrich
Internationale Distribution Something Great

ACHTUNG:
In der Aufführung kommen stroboskopähnliche Lichteffekte zum Einsatz.

Uraufführung am 01. März 2020

pressestimmen

„„Étude for an Emergency. Composition for ten bodies and a car“ ist furios inszeniert und von einem furchtlosen Ensemble voller Energie und Spielfreude getragen. Die aufwändig choreographierten Gewaltausbrüche kulminieren in ekstatischen Momenten poetischer Schönheit, die einem als Zuschauer*in selbst fast schon körperlichen Schmerz bereiten.“ (taz)

„Dieser Abend ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Befreiungsschlag.“ (nachtkritik)

„„Étude for an Emergency. Composition for ten bodies and a car“ ist in seiner brutalen Genauigkeit, brutalen Schönheit und brutalen Brutalität manchmal an der Grenze des Aushaltbaren.“ (nachtkritik)

„Die junge Wienerin veranstaltet keine Bühnenproseminare, sondern inszeniert Theaterspektakel, die die Sinne zum Denken zwingen, die mit den brutalsten Mitteln Sensibilitäten schaffen.“ (br)

„Wunderschön.“ (nachtkritik)