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Eugen Batz. Meisterschüler bei Paul Klee Meisterhaus Feininger und Meisterhaus Muche/Schlemmer

Eröffnung: 3. Juli 2008, 19.00 Uhr, Meisterhaus Kandinsky/Klee

Mit über 130 Arbeiten – Aquarelle, Gemälde, Fotografien und Radierungen – zeigt die Stiftung Bauhaus Dessau ab dem 3. Juli erstmals eine Werkschau des Klee-Meisterschülers Eugen Batz.

Darunter sind seltene Werke aus der Bauhauszeit in Dessau, eindrucksvolle Radierungen aus einer 1932 von Werner Haftmann herausgegebenen Mappe sowie bislang wenig bekannte Farbkompositionen der 1960/70er Jahre.

Eugen Batz nahm 1929 sein Studium am Bauhaus Dessau auf. Er absolvierte bei Josef Albers den Vorkurs, studierte bei Joost Schmidt in der Reklameabteilung, bei Walter Peterhans Fotografie und besuchte die Klassen von Paul Klee und Wassily Kandinsky. In dieser Zeit entwickelte Eugen Batz die künstlerischen Ansätze, die für sein gesamtes malerisches Werk bestimmend wurden: konstruktive, kühle, ungegenständliche Bildkonzeptionen genauso wie landschaftlich anmutende, figurative und poetische Arbeiten, in denen die freie Linie dominiert.

1931 folgte Eugen Batz seinem Lehrer Paul Klee an die Kunstakademie Düsseldorf und wurde dort sein Meisterschüler. In der Nachkriegszeit gehörte er zu den prominentesten Vertretern der informellen Malerei. Zahlreiche Reisen durch Südeuropa und Nordafrika inspirierten ihn ab den 1960er Jahren zu immer neuen Bildserien.

Den größten Teil seines Œuvres machen Arbeiten auf Papier aus. Auf die eher materialbetonten Bilder der frühen 1960er Jahre folgten zunächst Arbeiten mit Tusche und Aquarell, die er selbst „Schwarz-Aquarelle“ nannte, und schließlich – unter dem Eindruck des südlichen Lichtes – hellfarbige Werke in Pastell, Aquarell und Grafit.

Von Anfang an spielte die Fotografie eine wichtige Rolle. Inspiriert vom Bauhaus, sind Batz’ Fotografien einerseits der Neuen Sachlichkeit, andererseits dem sogenannten Neuen Sehen verpflichtet und überraschen auch heute noch durch ihre oftmals kühnen Perspektiven und durch ihre vom Informel der Nachkriegszeit beeinflusste sensible Bildsprache.

Einen breiten Raum nehmen dabei Fotografien ein, die mit einem spezifisch melancholischen Grundtenor das Fragmentarische, Verbrauchte und Vergängliche thematisieren. Im Unterschied zur tendenziell ungebrochenen, positiven Sicht der Neuen Sachlichkeit sind dies Fotos, die „eine Dimension existentiellen Zweifels enthalten, die in den Werken anderer Fotografen jener Zeit kaum vorhanden ist.“ (Uwe Kammann).

Eugen Batz starb 1986. 20 Jahre später erwarb die Sparda-Bank West sein künstlerisches Vermächtnis. Seitdem wird das Werk von der Stiftung Kunst, Kultur und Soziales der Sparda-Bank West wissenschaftlich betreut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Ausstellung ist eine Kooperation der Stiftung Bauhaus Dessau mit der Sparda-Bank West, Düsseldorf, mit Unterstützung des Bauhaus-Archivs Museum für Gestaltung, Berlin und der Stadt Dessau-Roßlau.