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Jeder kennt das Berliner Künstlerpaar Eva & Adele, das seit einem Jahrzehnt in schrillen Kostümen bei allen wichtigen Kunstereignissen weltweit anwesend ist und mit seinem, die Konventionen scheinbar verstoßenden Erscheinungsbild stets die Frage nach seiner Identität stellen läßt. Das Künstlerduo bedient sich einer Kunststrategie, die weit über den gewohnten Kunstbegriff hinausgreift und mit den künstlerischen Fragestellungen der 90er Jahre in vielfältiger Weise verwoben ist. Die "Gender"-Diskussionen um Geschlechterrolle und Identität des Körpers sind genauso berührt wie die komplexe Verbindung vom öffentlichen Auftritt im Kunst- kontext und im normalen Leben. Ihre Erscheinung ist ein persönliches Konglo- merat aus Elementen, die wir alle kennen und doch, in dieser beinahe provoka- tiven Perfektion und in einer entwaffnenden Schutzlosigkeit der Ausgesetztheit, so nie zuvor erlebt und gesehen haben.

Nach ihrer bisher einzigen Ausstellung im Hannoverschen Sprengel Museum in 1997 wird der NBK Eva & Adele nun zum ersten Mal in ihrer Heimatstadt Berlin mit einer Rauminstallation vorstellen. Ihr Schritt in den institutionellen Kunstraum zielt auf die Ausweitung des Kommunikationsfeldes ihrer künstlerischen Arbeit ab. Auf diesem Transfer nehmen Eva & Adele die Chiffren, Methoden und Strategien ihrer öffentlichen Präsentationsform mit in die traditionellen musealen Medien: in Malerei, Video und Installationskunst. Ihr im NBK zum ersten Mal gezeigter Videozyklus reflektiert die Erfahrung der vergangenen Jahre in und mit dem Publikum, dem Leben von Millionen globaler Mitspieler.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalogbuch im Verlag Cantz/Hatje mit Texten von Paolo Bianchi, Robert Fleck, Renate Puvogel und Thomas Wulffen

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