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Eröffnung: Samstag 7.2.2009 - 11.00 Uhr

Die 1970 in Salzburg geborene, seit 1989 in Berlin lebende Künstlerin bearbeitet in ihrer Gruppe installativer Arbeiten für das Rupertinum eine prekäre Thematik: Der Mensch findet sich heute in ein widersprüchliches gesellschaftliches System von Sicherheit und Bedrohung, Kontrolle und Deregulierung eingebunden, aus dem er kaum zu entkommen vermag. Die Psyche schwankt zwischen Auflehnung und Preisgabe, Harmlosigkeit und Panik.

Was einerseits den sportlichen Vergnügungen dient, der Vorfreude auf die Urlaubsreise, gerät unversehens zum lebensgefährlichen Instrument; Grubingers Fotos von Zäunen und transitorischen Räumen, ihre Absperrbänder wie sie auf Flughäfen und Zollstationen vorkommen, ihre opaken Trennwände und die komprimierten Kontroll- und Kühltürme versetzen den Betrachter in ein Szenario irritierender Ambivalenz. Die Objekte lassen vieles offen: In einer verunsicherten Welt changieren die Bedeutungen von Gegenständen und nehmen rasch die Form unheilvoller Symbole an. „Trespassing“ ist der Titel dieser Schau, die auf tabuisierte Zonen wie Sperrgebiete ebenso anspielt wie auf Machtrhetoriken im urbanen Raum. So werden normale menschliche Handlungen als Missbrauch stigmatisiert, Alltagsgesten zum Kippen gebracht.

Eva Grubinger konfrontiert den Betrachter mit einer Welt, in der hinter der scheinbaren Sicherheit subkutane Gewalt lauert, in der gefestigtes Terrain ins Abgründige driftet, in der das wahrnehmende Individuum einer erschreckenden Ungewissheit unterworfen wird.

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Eva Grubinger
Trespassing