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"THE PARK" ist die erste Einzelausstellung der österreichischen Künstlerin Eva Maria Ocherbauer bei SEPTEMBER. Mit ihrer jüngsten Arbeit knüpft sie an ihre jahrelange fotografische Beschäftigung mit den Themen Natur und Zivilisation, Wissenschaft und Kunst an. Ocherbauer geht in "THE PARK" der Frage nach, inwieweit persönliche kulturelle Erfahrungen und die zivilisatorische Sehnsucht nach „Ursprünglichkeit“ den Blick auf die Wildnis prägen – inwiefern Naturgeschichte Kulturgeschichte ist, und ob tatsächlich so etwas wie „Einheit“ zwischen Mensch und Natur in fotografischen Bildern nachempfunden werden kann. Der Park, ein kultiviertes, vom Menschen geformtes und „beherrschtes“ Terrain, erscheint bei Ocherbauer als mystischer Ort von fast halluzinogener Farbigkeit und irrealer Klarheit. In ihren digital bearbeiteten Bildern verdichten sich die unterschiedlichen Formen der Vegetation in überdeutlichem Detailreichtum und erscheinen zugleich merkwürdig körperlos und transparent. Durch subtile Manipulation versucht Ocherbauer Strukturen herauszuarbeiten, die zwar real vorhanden, aber für das menschliche Auge eigentlich nicht sichtbar sind. Zugleich zeigt sie den kulturell geprägten Blick auf die Natur. Während ihre Fotografien die Landschaftsmalerei der Romantik evozieren, funktioniert die digitale Bearbeitung ähnlich wie die Kultivierung eines englischen Landschaftsgartens. In ihm sollte sich das Prinzip einer natürlichen Landschaft widerspiegeln, die durch unterschiedliche und abwechslungsreiche malerische Eindrücke im Sinne des Ideals eines "begehbaren Landschaftsgemäldes" dem Auge des Betrachters Vergnügen bereiten sollte. Ocherbauers künstliche Landschaft erscheint darüber hinaus als Metapher. Die schier unüberschaubaren Formen, die sich aus dem Bild kristallisieren, werden zur Projektionsfläche für unsere eigenen Vorstellungen. In ihnen entdecken wir assoziative Sinnbilder für organische oder zivilisatorische Netzwerke, Geflechte gefühlsgeladener, komplexer Beziehungen.

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Eva Maria Ocherbauer: THE PARK