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FABIAN HERKENHOENER

Notes on a post-order of things

May 28, 2020 – June 27, 2020

'Was also ist der Organismus in der Welt, wenn nicht der unbedachte Flug eines Möglichen in das Herz des Unmöglichen, das ihn umgibt'
(George Bataille, Der Übervölkerte Planet, aus: Das Unfertige System des Nichtwissens)

'Ich nähere mich diesen Leinwänden wie Notizen, halte sie in einem skizzenhaften und unvollständigem Zustand. Sie geben einer rudimentären Erscheinung der Dinge Form, und eine Struktur, die Gedankenprozesse markiert oder aufzeichnet.

Ich habe mit dieser Reihe von Bildern letztes Jahr begonnen, damals als eine Untersuchung des von der Norm Abweichenden, von Grenzerfahrungen und -Überschreitungen, ein anthropologischer Ansatz zu einer aus den Fugen geratenen Welt. Ein imaginatives Zu-Ende-Denken der Dinge als fiktive Repräsentation einer Anders-, Nach- oder Vorzeitlichkeit.

Mittlerweile ist die affirmative Handlung der poetischen Imagination ein Mittel zum Erlangen von Resilienz im Angesicht der realen Umstände geworden. Ich suche nach einer Möglichkeit bestimmte Ideen und Denkweisen zu überwinden, das Ersticken des Denkens in der alltäglichen Semantik einer konventionalistischen Klassifizierung. Ich denke solange Poesie möglich ist - als das Sehnen nach dem Unmöglichen - kann eine Art von Hoffnung möglich sein. Ich sehe Kunst als ein Mittel der Realität, in dem sie über sich selbst bewusst wird.'

Fabian Herkenhoener, Mai 2020