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„So bewegt der Leser sich vom Gelesenen zu sich und wieder zurück.“ Ferdinand Kriwet

Schrift als Bild und Bild als Schrift; mit dieser Formel ließe sich das künstlerische Konzept des Düsseldorfer Künstlers Ferdinand Kriwet charakterisieren. Seit den 60er Jahren spielt er mit dem Informationssystem Schrift. Dabei verwandelt er das lineare Funktionsmodell von Buchstabe, Satz und Text in ein Instrument zur Überführung von Bedeutung in ein assoziatives Geflecht aus Bedeutungs-möglichkeiten. Er bezieht Schattenzonen und Negativwerte von Schriftzeichen mit ein, er ordnet und überblendet Buchstaben und Sätze zu einer collagehaften Grafik. Kriwet zielt auf eine Teilhabe des Betrachters an dem Inhalt von Texten. "Das komponierte Sehen und Lesen bilden zusammen mit dem komponierten Text einen Erlebnisbereich, in welchem der Sehende oder Lesende seine Komposition ausbildet; denn sehen und mehr noch lesen bezeichnen ein selektives Verfahren,“ schrieb der Künstler 1961 in der Frankfurter Studenten-zeitung Diskus. Ferdinand Kriwet ist Multmediakünstler der ersten Generation. In den 60er und 70er Jahren produzierte er bahnbrechende Filme und Klangarbeiten für Radio und Fernsehen, die er selbst als „Bild-Ton-Collage“ beschreibt. Zugleich schuf er konkrete Poesie, Hörspiele, Geräusch- und Klangkunst. Seine Arbeiten verstehen sich als Versuch, eine Vorstellung von der allgegenwärtigen Geräuschkulisse zu vermitteln, die uns auf Kurz-, Mittel- oder Langwelle begleitet. Sein Ansatz politisch engagierter Avantgarde-Kunst wurde beeinflusst von künstlerischen und konzeptuellen Strömungen vom Konstruktivismus über Neue Musik und Beat Generation bis zum Pop.

Ferdinand Kriwet, geboren 1942 in Düsseldorf, lebt und arbeitet in Dodenburg-Wittlich.

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Ferdinand Kriwet