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In seinem Jubiläumsjahr (40 Jahre seit Gründung und 30 Jahre im Gebäude zwischen Dom, Rhein und Hauptbahnhof) untersucht das Museum Ludwig mit dieser Ausstellung Légers malerische Auseinandersetzung mit Architektur und Raum. Ausgangspunkt der Ausstellung ist das Wandgemälde Les Plongeurs (Die Taucher / 1942), das der französische Künstler für das Privathaus des New Yorker Architekten Wallace K. Harrison konzipierte und das Peter und Irene Ludwig vor 30 Jahren speziell für den neuen Museumsbau in Köln erwarben.

Léger schuf Wandgemälde für Privathäuser, aber auch für öffentliche Gebäude, wie die UN Verwaltung in New York. Das Museum Ludwig wird Wandgemälde zeigen, die bisher noch nie ihren Entstehungsort verlassen haben wie das, was Léger für die Mailänder Triennale 1951 geschaffen hat. Ergänzt wird die Präsentation durch wenig bekannte Skizzen für Wandmalereien und Projekte im öffentlichen und privaten Raum, sowie Gemälde, Skulpturen und zahlreiche Dokumente (Fotos, Korrespondenz, Texte, Archivmaterial).

Die Auseinandersetzung mit der Malerei jenseits des Tafelbildes im architektonischen und gesellschaftlichen Raum war für Fernand Léger von höchster Bedeutung.

Neben dem Schwerpunkt der Wandgemälde bezieht die Ausstellung auch Arbeiten Légers in den Bereichen des experimentellen Films, Grafikdesigns, Textildesigns und Kostüm- und Bühnenbildentwürfe sowie Kirchenausstattung mit ein, beispielsweise die Entwürfe für die Fenster der Kirche Sacré-Cœur in Audincourt, Bühnenbilder und Kostüme für das avantgardistische Ballettensemble Ballets suédois und Ballet méchanique, eines der einflussreichsten experimentellen Werke in der Geschichte des Films.

Wenige Künstler tauschten sich so intensiv mit Architekten aus wie Léger, der gelernter Architekturzeichner war. Neben Wallace Harrison gehörten Robert Mallet-Stevens, Le Corbusier, Charlotte Perriand, Paul Nelson, André Bruyère und Carlos Raúl Villanueva zu seinem Freundeskreis, mit denen er gemeinsam Projekte entwickelte.

Die Ausstellung richtet einen neuen und lebendigen Blick auf einen der spannendsten und vielfältigsten Künstler der Moderne, der nach einer Synthese der Künste strebte.

Kuratorin: Katia Baudin