press release only in german

401contemporary freut sich die erste Zusammenarbeit mit der jungen Berliner Künstlerin Fiene Scharp (*1984) bekanntzugeben und ihre Einzelausstellung I I I I I I I in den Galerieräumen an der Potsdamer Straße zu präsentieren.

Fiene Scharps Werke zeichnen sich durch große Klarheit aus. Die elementaren Mittel ihrer Arbeiten, wie Papier, Graphit oder Tusche, entfalten in repetitiven Strukturen ihre ganze organische Materialität.

Dünne Graphitminen auf einer Holzplatte setzt die Künstlerin so dicht nebeneinander, dass das Graphit eine reliefartige Oberfläche ausbildet und die Arbeit zwischen Objekt und Zeichnung oszillieren lässt. Denn erst durch die enge Aneinanderreihung wird die überraschend lebendige Materialität des Graphits sichtbar gemacht. Unterteilt in Quadrate, entsteht ein flimmerndes Raster aus feinsten horizontalen und vertikalen Linienfeldern unterschiedlicher Dichte, das wie eingraviert erscheint.

Millimeterpapier bearbeitet Scharp mit einem feinen Skalpell und schneidet kleine, exakte Kästchen aus. Das Papier ähnelt dadurch einem gewebten Stoff und entfaltet seine ganze Fragilität im Spiel von Licht und Schatten. Ihre Werke ähneln jedoch nicht nur dem gewebten Stoff; Fiene Scharp webt tatsächlich auch Haare zu einem feinen Gewebe oder sie setzt Haare auf ein feingliedriges Raster an den Knotenpunkten, so dass sie wie taktile Sensoren die Zeichnung in den Raum hinein öffnen.

Die organische Eigenwilligkeit des Materials sowie der aufwändige, zeitintensive Herstellungsprozess stehen mit der vorgegebenen Strenge und Systematik eines Rasters in Konflikt und weichen darüber hin-aus die Grenzen zwischen Zwei- und Dreidimensionalität, zwischen Formenstrenge und Organität und zwischen Handwerklichkeit und serieller Herstellung auf. Hierin besteht die besondere Qualität von Scharps Œuvre: Sie gelangt mit zeichnerischen Mitteln zu feinsten Reliefs und zu skulpturaler Plastizität. Ihre Kunst hat viel mit historischen Vorläufern der Konkreten Kunst oder der Minimal Art gemein. Speziell das Thema des Rasters verbindet Fiene Scharp mit vielen klassischen Positionen. So lässt sich bei-spielsweise an die klaren Zeichnungen von Agnes Martin denken. Gleichzeitig gelingt es der Künstlerin aber auch, diesem Erbe eine andere Seite abzugewinnen. Durch die deutliche Materialität sind ihre Arbeiten ein eigenständiger Kommentar und Weiterführung.

(Text: Simone Schimpf, Direktorin des Museums für Konkrete Kunst, Ingolstadt)

Fiene Scharp (*1984, Berlin) fasziniert die ständige Wiederholung einfachster geometrischer Elemente. Durch die Verwendung und Verarbeitung von Material wie Papier, Graphit, Haar und Tinte entwickeln ihre Arbeiten eine organische Präsenz und schwanken zwischen Zeichnung und Objekt. Scharp studierte freie Kunst an der UdK Berlin, war 2011 Meisterschülerin bei Gregor Schneider und erhielt 2012 den Meisterschülerpreis des Präsidenten der Udk Berlin. Sie hat bereits in Einzel- und Gruppenausstellungen in ganz Europa ausgestellt und war 2012 Teil der Gruppenausstellung "Rasterfahndung – Das Raster in der Kunst nach 1945" des Kunstmuseum Stuttgart. I I I I I I I ist Scharps erste Einzelausstellung bei 401contemporary, Berlin.

I I I I I I I FIENE SCHARP 22. Juni 2013 - 26. Juli 2013 Vernissage: 21. Juni 2013, 18 Uhr Ort: 401contemporary, Potsdamer Straße 81 B, Berlin (Tiergarten)

press release:

401contemporary is delighted to announce the first collaboration with young Berlin artist Fiene Scharp (*1984) and to present her solo exhibitionI I I I I I I I I I I I I I in the gallery space on Potsdamer Strasse.

Fiene Scharp’s work is characterised by great clarity. The artist’s repetitive structures allow the elemental media of her works – paper, graphite, ink – to unfold their full organic materiality.

Scharp traces fine graphite lines so closely together on wood with the graphite creating a relief-like surface that it makes the work oscillate between drawing and object. She tackles graph paper with a fine scalpel, cutting out small, precise boxes. This makes the paper resemble woven fabric, the play of light and shadow revealing the full extent of its fragility. Scharp actually weaves individual hairs together into a gossamer fabric, or attaches hairs at the nodes of a delicate grid, so that, like tactile sensors, they extend the drawing out into space.

The organic idiosyncrasy of the material as well as the intricate, time-consuming creation process are both at variance with the prescribed strictness and systematisation of a grid; moreover, they bypass the boundaries between two- and three-dimensionality, between strictness of form and organicity, and between craftsmanship and serial production. It is this that gives Scharp’s Œuvre its special quality: using drawing techniques, she achieves the finest reliefs and sculptural plasticity.

Fiene Scharp (*1984, Berlin) is fascinated by the constant repetition of the simplest geometric elements. By using and processing material such as paper, graphite, hair and ink her works develop an organic presence and vacillate between drawing and object. Scharp holds an MA in Fine Arts from the UdK Berlin were she did her “Meisterschüler” with Gregor Schneider in 2011. In 2012 she was honoured with the “Meisterschüler” award by the president of the UdK Berlin. She has exhibited in solo and group shows throughout Europe and participated in the highly acclaimed exhibition “Rasterfahndung – Das Raster in der Kunst nach 1945” at Kunstmuseum Stuttgart (Germany) in 2012. I I I I I I I I I I I I I I is Scharp’s first solo exhibition with 401contemporary, Berlin.

only in german

Fiene Scharp
I I I I I I I I I I I I I I