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Stipendiaten des 17. Internationalen Atelierprogramms der ACC Galerie und der Stadt Weimar und Studierende der Mediengestaltung, Bauhaus-Universität Weimar 

Eine Koproduktion von Stadt Weimar und ACC Galerie Weimar, mit Unterstützung durch das Thüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Sparkasse Mittelthüringen und den Förderkreis der ACC Galerie Weimar.

Dilettantismus – nicht viele Begriffe sind im Laufe ihres Bestehens so ambivalent bewertet worden wie dieser. Nachdem der Dilettant zunächst nichts anderes als eine sich liebhaberisch der Kunst oder Wissenschaft widmende Person war, ist diese Bedeutung heute weitgehend veraltet. Der Negativ-Verschiebung des Begriffs führten Goethe und Schiller 1799 Wort und Feder, indem sie erklärten, dass «der Dilettant sich zur Kunst wie der Pfuscher zum Handwerk verhält». Dennoch scheint das Laienhafte eine wesentliche Triebkraft der Gesellschaft zu sein, ohne die unsere Welt heute anders aussähe. Berühmte Beispiele gibt es dafür zuhauf. So entwickelte exemplarisch der Patentamtssachbearbeiter Albert Einstein in seiner Freizeit die Relativitätstheorie und der Buchdrucker Benjamin Franklin erfand den Blitzableiter. Gleichsam hätte die Kunst auf die Konkrete Poesie, das Absurde Theater, den Dadaismus und vieles andere verzichten müssen, wenn es nicht (Pseudo-)Dilettanten wie Andy Warhol und Joseph Beuys gegeben hätte. Gehört also dem professionellen Amateur die Zukunft? In unserer zweiten Ausstellung des Jahres 2012 brechen wir eine Lanze für die (professionellen) Dilettanten. Die Beiträge hierzu kommen von den drei Stipendiaten des 17. Internationalen Atelierprogramms der ACC Galerie und der Stadt Weimar, Kel Glaister, Jeanette Chavez Ruiz und Adam Knight, und werden von Arbeiten der Studierenden Patrick Geiss, -Steven Mehlhorn, Camilla Saloto, Katharina Schwarz und Ludwig Völker flankiert, die im Rahmen des Fachkurses «Digitale Dilettanten» dem Amateur auf der Grundlage allgegenwärtiger digitaler -Produktionsmöglichkeiten begegnen.