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Die Buchmann Galerie freut sich, eine Einzelausstellung mit neuen Arbeiten der britischen Malerin Fiona Rae (*1963 in Hongkong, lebt in London) zu präsentieren.

Fiona Rae hat in den letzten 25 Jahren ein beeindruckend vielfältiges Werk geschaffen, das die abstrakte Malerei auf ganz unterschiedliche und eigenständige Weise ausgelotet und erweitert hat.

Die Bilder in der Ausstellung geben erstmals einen Einblick in die neueste Werkgruppe der Künstlerin, die 2014 mit einer Reihe von Kohlezeichnungen ihren Anfang nahm, die damals in der in der Buchmann Box präsentiert wurden. Entsprechend interessant ist zu sehen, welchen weiteren Weg Fiona Rae seither gegangen ist.

Die neuen größeren Bilder haben alle ein schlankes vertikales Format von 183 cm x 129,5 cm, das Rae bislang selten verwendet hat. Damit ist es der Malerin möglich, von nur einem Standpunkt aus die gesamte Fläche des Bildes zu kontrollieren. Sie könnte mit nur einem Pinselschwung die ganze Leinwand überziehen.

Die Intensität der kalligrafischen Linien auf der Leinwand hat die gleiche Kraft wie in den Zeichnungen. Sie wirken spontan und gleichzeitig auch kontrolliert und präzise gesetzt. Vergleichbar mit den Papierarbeiten haben die neuen Bilder zudem kaum übermalte Partien, sondern scheinen in einem energetischen Zug entstanden zu sein. Fiona Rae arbeitet entsprechend an jeweils immer nur einem Bild. Das ist ein ganz anderer Prozess, als in früheren Werkgruppen, wo die Bilder parallel entstanden sind.

Ein weiterer entscheidender Unterschied zu allen bisherigen Werkgruppen ist die in mehreren Arbeiten ausschließliche Verwendung von Schwarz, Weiss und Grau. Die Reduktion der Farbpalette wirkt beinahe befreiend und schafft eine neue Konzentration und Dynamik auf die Konstellation von Figur und Grund, Raum, Fläche und Linie. Interessant ist, dass Fiona Rae nach einer ersten Gruppe von Greyscale Bildern parallel dazu über ging, doch auch wieder Farbe einzubringen, die allerdings weitaus zurückhaltender ist, als in früheren Werkgruppen. Deutlich erkennbar bleibt Fiona Raes Handschrift mit den vielen den visuellen Codes, die sie über die letzten Jahre entwickelt hat.

Die neuen Bilder machen deutlich, was Fiona Rae meint, wenn sie sagt: „In meinen Augen erwecken diese Bilder den Eindruck einer Figur während sie gleichzeitig auf dessen Abwesenheit drängen; die Malerei bleibt abstrakt. Ich will die Kraft der Farbspuren und Gesten, nur von Hand gemacht; das Bedürfnis eine Spur zu setzen, die tausende von Jahren zurückreicht.“

Die Arbeiten von Fiona Rae sind in zahlreichen öffentlichen Sammlungen vertreten, u. a. in der Tate Collection UK, dem Centre Pompidou Paris, dem Hamburger Bahnhof Berlin, dem Hirshhorn Museum Washington D.C. und dem Mudam Luxembourg.