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Flashes of the Future. Die Kunst der 68er oder Die Macht der Ohnmächtigen
20.04.2018 – 19.08.2018
Eröffnung Do 19.04.2018 19:00 Uhr

Kuratiert von Andreas Beitin und Eckhart J. Gillen

Nach einer intensiven und rund zwei Jahre dauernden Vor - bereitungszeit wird am 19. April mit Flashes of the Future die zentrale Kunstausstellung im Ludwig Forum zum „legendären“ Jahr 1968 eröffnet. Kaum einem anderen Jahr kommt im 20. Jahrhundert ein derart symbolischer Status zu, kaum eines ist so besetzt mit Mythen, Vorurteilen und Emotionen. 1968 steht für den Höhe- und Wendepunkt einer internationalen Emanzipationsbewegung. Es ist ein Jahr, in dem weltweit in 56 Ländern, darunter 22 europäischen, Proteste, Umwäl zun - gen, gar Revolutionen stattfanden. Die komplexen Gescheh - nisse des Jahres 1968 sind aber nicht zu verstehen, wenn man den Blick nicht auch auf die davorliegenden Jahre wirft, denn der „soziale Gärprozess“ begann unter anderem bedingt durch – leider immer noch vorhandene oder wieder auftretende Phä - nomene wie – Rassismus, Ungerechtigkeit und kriegerische Aktionen bereits seit den ausgehenden 1950er-Jahren. Die USA, Frankreich und Deutschland spielen in dem Kontext eine wichtige Rolle, was sich auch in der Ausstellung in den entsprechenden Werken widerspiegelt. Die Rolle der bildenden Kunst ist in den Jahren um 1968 so vielschichtig wie faszinierend, denn sie visualisiert, kommentiert und kritisiert gesell - schaftliche Vorgänge auf bis dahin einmalig innovative Weise. Das Ludwig Forum für Internationale Kunst bietet mit rund 280 Bildern, Skulpturen, Installationen, Fotografien und Videos einen so umfassenden wie erhellenden Blick auf das so um - triebige wie innovative Jahrzehnt. Im Rahmen des gesetzten kunst- und kulturhistorischen Kontextes werden einige der wichtigsten Strömungen, Themen und Entwick lungen der Jahre um 1968 aufgegriffen und in Verbindung mit einer Vielzahl an Werken dargestellt.

Auch Peter und Irene Ludwig spielten in dem Zusammenhang für die europäische Kunstlandschaft eine wichtige Rolle, denn sie haben 1967 ihr erstes zeitgenössisches Kunstwerk in New York gekauft und sich rückhaltlos mit den Pop-Künstlern iden - tifiziert: Schon ein Jahr später – 1968 – konnten sie in Aachen ihre erste Ausstellung mit zeitgenössischen Kunst werken präsentieren.

Dank der Kooperation mit dem RWTH Hochschularchiv kann in der Ausstellung noch ein weiteres Stück Aachener (Kunst-) Ge - schichte präsentiert werden: die für die Zeit typischen Proteste gegen die Notstandsgesetze, Folter im Iran u.a.m. Die Satelliten-Ausstellung im IZM Internationalen Zeitungsmuseum reflektiert mit der Schau Flashes of the Past den Medienwandel und die Protestkultur der Zeit.

Die zur Eröffnung vorliegende Publikation, die zusammen mit der Bundeszentrale für politische Bildung produziert wird, bietet zum Preis von nur 7 Euro so umfangreich wie nie zuvor Einblicke in die globalen künstlerischen, politischen und mithin gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit. Sie wirft auf rund 600 Seiten Schlaglichter auf einige der wichtigsten Schau - plätze und bietet mit ca. 560 Abbildungen sowie 62 Texten, Essays, Zeitzeugenberichten und Interviews wertvolles Hintergrundwissen.