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Die Friedrich Christian Flick Collection, eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen zeitgenössischer Kunst, wird seit dem 22. September 2004 in einer großen Sonderausstellung zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Ausstellung, die bis zum 28. März 2005 zu sehen sein wird, präsentiert auf der Fläche des gesamten Hamburger Bahnhofs einschließlich der umgebauten Rieckhallen in einem ersten Querschnitt rund 400 Werke aus dem Besitz des Kunstsammlers Friedrich Christian Flick. Im Anschluss an die Eröffnungsausstellung wird die etwa 2.000 Werke zählende Privatsammlung, die als Leihgabe über einen Zeitraum von sieben Jahren im Hamburger Bahnhof verbleibt, in jährlich wechselnden Ausstellungen in den Rieckhallen sukzessive in ihrer Gesamtheit gezeigt.

Den Schwerpunkt der in Qualität und Umfang einzigartigen Sammlung bildet die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, Kunst von Malerei und Skulptur über Fotografie und Video bis hin zu raumgreifenden Installationen. Alberto Giacometti, Bruce Nauman, Martin Kippenberger, Luc Tuymans, Cindy Sherman und Pipilotti Rist sind nur einige der herausragenden Künstlerinnen und Künstler, die in der Sammlung vertreten sind. Für die Erstpräsentation haben unter der Regie von Eugen Blume, dem Leiter des Hamburger Bahnhofs, ausgewiesene Kuratoren der Nationalgalerie wie Gabriele Knapstein und Joachim Jäger gemeinsam mit den jungen Co-Kuratoren Regina Göckede, Anette Hüsch, Cristina Steingräber und Jörg Völlnagel eine Ausstellungslandschaft erarbeitet, die unter thematischen Gesichtspunkten Werkgruppen hervorragender europäischer und nordamerikanischer Künstler aus der Friedrich Christian Flick Collection vereint. Die Präsentation ist als eine essayistische Annäherung an das künstlerische Denken des späten 20. und beginnenden 21. Jahrhunderts konzipiert. In 18 unterschiedlichen Kapiteln werden zentrale Fragen der Gegenwartskunst entlang der Vielgestaltigkeit des Sammlungsbestandes aufgegriffen.

Das Prozesshafte als ein großes Thema der jüngeren Kunst manifestiert sich insbesondere in Werken von Nam June Paik, Peter Fischli und David Weiss, Roman Signer und Dieter Roth. Das Thema Raum und Architektur wird in Arbeiten von Jeff Wall, Dan Graham, Gordon Matta-Clark und Rachel Khedoori untersucht. Raymond Pettibon, Paul McCarthy und Cindy Sherman thematisieren in ihren Werkgruppen Körperlichkeit und Sexualität. Auch die Institution »Museum« wird in einem künstlerischen Diskurs, ausgehend von Marcel Duchamp, dem Vater aller Ideenkunst im 20. Jahrhundert, und dem Belgier Marcel Broodthaers thematisch berührt. Einigen Künstlern, darunter Jason Rhoades, Paul McCarthy, Stan Douglas, Rodney Graham, Franz West, Pipilotti Rist und Diana Thater, konnte zudem die Möglichkeit gegeben werden, ihren Werken eine auf die im Hamburger Bahnhof verfügbaren Räumlichkeiten eigens zugeschnittene Form zu verleihen.

An zentraler Stelle werden Werkgruppen der drei großen amerikanischen Künstler Jason Rhoades, Paul McCarthy und Bruce Nauman präsentiert: Jason Rhoades führt in der historischen Halle des Hamburger Bahnhofs seine vielteiligen Installationen zu einem großen Environment zusammen. In der Halle wird ausserdem eine große Videoskulptur von Paul McCarthy zum Thema Sexualität und Gewalt gezeigt. Korrespondierend begleiten unter anderem Werke von Francis Picabia, Richard Prince und Duane Hanson diese zentral in Szene gesetzten Arbeiten.

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Flick Collection
Kurator: Eugen Blume

Künstler: Marcel Broodthaers, Stan Douglas, Marcel Duchamp, Fischli / Weiss, Dan Graham, Rodney Graham, Duane Hanson, Rachel Khedoori, Martin Kippenberger, Gordon Matta-Clark, Paul McCarthy, Bruce Nauman, Nam June Paik, Raymond Pettibon, Francis Picabia, Richard Prince, Pipilotti Rist, Jason Rhoades, Dieter Roth, Cindy Sherman, Roman Signer, Diana Thater, Jeff Wall, Franz West ...