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11.02.2023 - 24.04.2023, verlängert bis 30. April
Eröffnung: 10.02.2023, ab 19 Uhr
In Anwesenheit von Flo Maak und Sara-Lena Maierhofer

Flo Maak, Sara-Lena Maierhofer
Unter dem Pflaster

Solange die unsichtbare Infrastruktur funktioniert, Wasser durch Rohre und Daten durch Glasfaserkabel fließen, ist der Untergrund für wenige von uns von Interesse. Doch wer schon länger in Frankfurt lebt, könnte sich an die Parole „Unter dem Pflaster liegt der Strand“ erinnern. Sie war ein Motto der 68er-Proteste und erklärte eine andere Welt für vorstellbar und möglich – sofern wir es nur schaffen, unter die Steine zu blicken. Wir haben diesen poetischen Aufruf zur Veränderung aufgegriffen, weil wir weiter politischen Handlungsbedarf sehen, aber auch weil uns der Blick in geologische Tiefen und Zeiten erlaubt, in den Spuren der Vergangenheit das Ende von Epochen und den Beginn neuer zu begreifen. In unserer Ausstellung werden Dinosaurier zu Akteuren in Finanzskandalen, treffen Steine auf Glasfassaden, und senden Tourist*innen Grüße vom Rande des Vulkans. Menschen haben es geschafft, große Teile der Welt nach ihren Wünschen zu formen. Doch die Klimakatastrophe zeigt zum einen die Folgen dieses und zum anderen, dass sich nicht alles von Menschen kontrollieren lässt. Natur- und Menschheitsgeschichte sind nicht voneinander zu trennen. Selbst die größten Dinosaurier sind zum Ende ausgestorben und Vulkanausbrüche erinnern als unkontrollierbare Launen des Erdsystems an die Möglichkeit, dass plötzlich alles anders wird. Sara-Lena Maierhofer & Flo Maak

Sara-Lena Maierhofer und Flo Maak teilen seit vielen Jahren ein Studio in Berlin. Im letzten Jahr haben sie gemeinsam die Ausstellung 'New Anatomies' kuratiert, in der sie sich ausgehend von einer fotografischen Arbeit Ulrike Ottingers mit Fragen von Identität, Geschlecht und Begehren beschäftigt haben. Für die gemeinsame Ausstellung 'Unter dem Pflaster' entwickelten sie im wechselseitigen Austausch neue Arbeiten: Sara-Lena Maierhofer zeigt Fotogramme und fotografische Experimente, Flo Maak Fotografien und fotografische Skulpturen.

Ergänzt wird die Ausstellung durch Skulpturen von Sonya Schönberger und einen gemeinsamen Beitrag von Magdalena Emmerig und Flo Maak.