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Im Sommer 2012 begeht das Museum Wiesbaden das 50jährige Jubiläum der weltweit ersten Fluxus-Performance, die zwischen dem 1. und dem 23. September 1962 im Rahmen der Fluxus-Festspiele Neuester Musik im Vortragsaal des Museums stattfand.

Das Museum präsentiert hierfür ein Jubiläumsfestival, das dem ephemeren, ‚anti-objekthaften ’ Charakter der Fluxusbewegung aufgreift und in den Mittelpunkt stellt. In Zusammenarbeit mit Ben Patterson, der zugleich Gründungsmitglied der Gruppe und heute noch in Wiesbaden lebender Künstler ist, organisiert das Museum eine Ausstellung, die sich dem performativen Charakter der Fluxuskunst widmet. Neben Filmausschnitten, Hörproben und der Ausstellung von in Performances entstandenen Objekten wird es in Zusammenarbeit mit dem Institut für zeitgenössische Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt und dem Staatstheater Wiesbaden sowohl die Aufführung einiger der bekanntesten Fluxus-Stücke, als auch die Präsentation moderner Aufnahmen klassischer Fluxusvorbilder geben.

Mittelpunkt der Ausstellung wird ein vor dem Museum errichteter, von Ben Patterson entworfener Fluxus-Pavillon sein, der zugleich zur Einstimmung, Recherche und zum Verweilen in einem fluxistischen Environment geplant ist. Der Pavillon wird als Aufenthaltsort für Besucher, zentraler Informationspunkt aller Wiesbadener Fluxusaktivitäten, sowie als Café und Mediathek dienen.

Die Ausstellungsinszenierung im Museum Wiesbaden soll ein labyrinthischer Durchgang durch Geschichte und Methoden der Fluxusbewegung sein. Die Werke der Ausstellung stammen vorrangig von den an der Performance im Museum Wiesbaden beteiligten Künstlern, darunter Nam June Paik, Ben Patterson, George Maciunas, Emmett Williams, Wolf Vostell, Alison Knowles und Dick Higgins.

Ziel der Ausstellung ist es, den anarchischen, schauspielerischen und musikalischen Geist der Fluxus-Bewegung einzufangen, für die heutige Besuchergeneration erlebbar zu machen und nicht zuletzt mit der fluxistischen Frage 'Did we chance the world?' auch den Blick auf das Erbe der Bewegung zu richten.

Die Parallelen zwischen der Interaktivität des Internet und der auf Kommunikation mit dem Publikum ausgelegten Kunstrichtung Fluxus wird in einer Website aufgegriffen, die sich der Methoden des Fluxus (Fragebögen, Erarbeitung eigener Kunstwerke, direkter Kommunikation, Einbezug von Musik) bedient.

Ein besonderer Schwerpunkt soll auf den Genius Loci Wiesbaden gelegt werden, wo das erste Festival seinen Ausgangspunkt hatte. Dafür sollen Zeitzeugen und wichtige Wegbereiter von Fluxus, wie etwa Ute und Michael Berger, befragt und einbezogen werden. Das Festival soll damit auf einen der interessantesten Avant-Garde-Momente der Stadt Wiesbaden verweisen.

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FLUXUS  AT 50
Kurator: Alexander Klar

Künstler: Nam June Paik, Benjamin Patterson, George Maciunas, Emmett Williams, Wolf Vostell, Alison Knowles, Dick Higgins, Robert Filliou, Joe Jones, Ben Vautier, Geoffrey Hendricks, Philip Corner, Dieter Roth, George Brecht, Daniel Spoerri, Takako Saito, Milan Knizak, Eric Andersen, Willem de Ridder.