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VALIE EXPORT. Fragmente einer Berührung

31.10.2020 – 31.12.2020

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden präsentiert vom 31. Oktober bis zum 31. Dezember 2020 die Einzelausstellung „VALIE EXPORT. Fragmente einer Berührung“. Im Fokus der Ausstellung stehen Installationen und Werkgruppen, die ein besonderes Moment in dem Œuvre der Künstlerin hervorheben: die Berührung. Berührung ist hier nicht nur im klassischen Sinne körperlich zu verstehen, sondern beinhaltet auch eine medienreflexive Ebene. In diesem Sinne fungiert sie als Feststellung der Grenze oder auch des Übergangs zwischen den Realitäten: zwischen Bild und Raum, Materie und Leere, Körper und Umwelt. Gerade in Zeiten der Kontakt- und Berührungssperre bedingt durch die Covid-19-Pandemie bekommt das Ausstellungsthema eine besondere Relevanz: wird es dieses Jahr noch möglich sein, in alte Verhaltens- und Berührungsmuster zurückzugehen oder bleibt das Thema der Berührung wie im Ausstellungstitel angedeutet, fragmentarisch?

Das Aufzeigen und Überschreiten von Grenzen findet sich bei VALIE EXPORT in verschiedensten Medien – sowohl in raumgreifenden Installationen als auch in ihren Filmen. Die Ausstellung wird somit aufzeigen, dass die verwendeten Mittel und Ausdrucksformen von VALIE EXPORT vielfach auf genauen Beobachtungen und Analysen von gesellschaftlichen und medialen Konstruktionen beruhen. VALIE EXPORT wird als Pionierin des „expanded cinema“, der konzeptuellen Fotografie, Installation, Performance, Arbeit mit Text und Theorie angesehen. Dies findet sich auch in der Werkauswahl für ihre Einzelausstellung wieder: So präsentiert die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden neben großen Rauminstallationen auch eine Auswahl des filmischen Werks, das in einem eigens eingerichteten Kinosaal präsentiert wird. Die Ausstellung verzichtet auf die sonst übliche chronologische Anordnung monografischer Ausstellungen und ebenso auf die relativ häufig präsenten Werke aus den frühen Schaffensjahren EXPORTs. Die Ausstellung folgt eher einer bewusst getroffenen kuratorischen Entscheidung, die die Komplexität und Verzahnung der verschiedensten Arbeiten und Medien in den Vordergrund rückt, um die Entwicklung und Weiterentwicklung der künstlerischen Motive, ihre semantischen Verschiebungen, ihren divergenten medialen Charakter sowie die Vielfalt der Herangehensweisen an das Thema der Berührung aufzuzeigen.

Die Ausstellung wird kuratiert von Luisa Heese und Hendrik Bündge, zusammen mit Carolin Potthast.