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Die Wahrnehmung von Räumen ist mit spezifischen Gefühlen aus unserer Erinnerungs-, Traum- und Imaginationswelt verbunden. In diesem Kontext wurden bereits existierende Bilder von Francesca Gabbiani ausgewählt und eine neue Werkserie produziert, die einen Bezug zur Vorstellung eines Spukschlosses herstellen - auch der Kunstverein befindet sich in einem Schloss. Diese Arbeiten zeigen Vorstellungen von Räumen, die mit Gefühlen von Angst und Schrecken in Verbindung stehen. In äußerst präzise gearbeiteten Collagen aus Papier und Klebstoff setzt die in Los Angeles lebende Schweizerin ihre Räume in Bilder um, die wie Vorahnungen oder Dejà-vu-Erlebnisse wirken. Die farbenreichen Collagen nähren sich aus der Spannung von Vertrautem und Unheimlichem. Sie beschwören das kollektive Gedächtnis, das voll von medialen Bildern ist und funktionieren als Erinnerungsräume. Gerade indem die Räume nichts anderes als sich selbst zeigen, voll von Objekten und Architekturdetails sind, stehen sie als Projektionsfläche offen und beschwören Phobien und Neurosen. Sie eröffnen ein breites Spektrum an Abgründen und Ängsten, denn wie Edgar Allen Poe sagte, "nichts ist schrecklicher als die menschliche Phantasie".

Auf dem trügerischen Parkett aus Einbildung und Realität bewegt sich ebenfalls die Arbeit "Point of View" der in Amsterdam lebenden Künstlerin Germaine Kruip. Wie interpretieren wir Handlungen von Menschen in bestimmten Situationen und Orten? Was ist inszeniert und was real? Diese Fragen werden in der installativen und performativen Arbeit von Germaine Kruip gestellt. Situationen und Handlungen, die an einem bestimmten Ort in einer Forschungsphase von der Künstlerin vorgefunden wurden, werden während spezieller Momente, die sie "Situationen" nennt, im öffentlichen Raum für die BesucherInnen nachgestellt. Sie inszeniert Realität, die je nach Erinnerungen und Wissen unterschiedlich wahrgenommen wird. In der Installation im Kunstverein werden verschiedene Informationsmaterialien gezeigt, die die Wahrnehmung der "Situationen" in bestimmte Richtungen lenken. Die BesucherInnen sind eingeladen, sich auf die Suche nach "realen" Erfahrungen zu machen und werden somit zu TeilnehmerInnen und ImageproduzentInnen.

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Francesca Gabbiani