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Den Kunstpreis der Stadt Nordhorn erhält in diesem Jahr die in Berlin lebende Künstlerin Franka Hörnschemeyer. Die Vorschlagskommission 2006 für die sechs zur Bewerbung eingeladenen Künstlerinnen und Künstler bildeten die Hamburger Kunstkritikerin Belinda Grace Gardner, die Kuratorin am Wilhelm Lehmbruck-Museum in Duisburg, Dr. Sabine Maria Schmidt, und Martin Schick, Leiter der Galerie der Stadt Backnang. Im Verlauf der engagierten Jury- Sitzung, zu der traditionell der Vorstand des Förderkreises der Städtischen Galerie Nordhorn, die Fachbereichsleiterin Kultur, Cornelia Baumann, und die Mitglieder des städtischen Kulturausschusses geladen waren, stimmte man nach ausführlicher Beschäftigung mit den eingereichten Unterlagen für Franka Hörnschemeyer als diesjährige Preisträgerin. Die Ehrung umfasst ein Preisgeld von 4.500 Euro sowie eine Ausstellung zum Ende des Jahres in der Städtischen Galerie Nordhorn, begleitet von einem dokumentierenden Katalog. Raum ist das zentrale Thema der Arbeiten von Franka Hörnschemeyer. In ihren Werken untersucht sie die Wirkung der wechselseitigen Beziehung des Menschen zum Raum. Als Material für ihre Installationen, die einen Grenzgang zwischen Baukunst und Raumkunst beschreiben, dienen oftmals Materialien aus dem Trockenbau. Aus Rigipswänden und Verschalungselementen entstehen Räume im Raum, die sowohl die formal ästhetischen Aspekte der Ausstellungsorte als auch deren Einbettung in soziologische und gesellschaftliche Räume hinterfragen. Ausgehend von einer Rolle als Sammlerin und Analytikerin legt Franka Hörnschemeyer dabei offen, was sonst im Unsichtbaren verborgen bleibt. Ihre ortspezifischen Arbeiten machen durch ihre äußere Form, aber auch mit Hilfe von Videos, Klängen oder veränderlichen Elementen auf versteckte Räume oder historische Nutzungen aufmerksam. Gekonnt werden hier verschiedene räumliche Ebenen ineinander verschoben und mit allen Sinnen erfahrbar gemacht.

Franka Hörnschemeyer wurde 1958 in Osnabrück geboren und studierte von 1981–1987 an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Stipendien führten sie nach New York und Venedig, von 1992–1994 war sie Trägerin des Karl Schmidt-Rottluff-Stipendiums. Einzelaustellungen hatte sie u. a. in der Galerie Nordenhake (2006) und im Hamburger Bahnhof (2002) in Berlin. Darüber hinaus war sie an Ausstellungen wie »Ein/räumen« in der Hamburger Kunsthalle (2000), der 4. Werkleitz Biennale »Real[work]« oder an der Wanderausstellung »Minimal Maximal« (1998–2002 u. a. in Kyoto, Fukuoka und Seoul) beteiligt. Für ihre Ausstellung in der Städtischen Galerie Nordhorn vom 2.12.2006 bis 14.1.2007 wird sie eine neue ortsspezifische Arbeit realisieren.

Eröffnung und feierliche Preisübergabe werden am 1.12.2006 um 20 Uhr stattfinden.

Pressetext

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Franka Hörnschemeyer
Kunstpreis der Stadt Nordhorn 2006
Kurator: Roland Nachtigäller