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Franz Mon gehört nicht nur zu den wichtigsten Vertretern der Konkreten Poesie in Deutschland, auch international ist er aus der Entwicklung dieses neuen Mediums nicht mehr wegzudenken. Zahlreiche Künstlerbücher, Publikationen und theoretische Schriften, die einen wichtigen Beitrag zur Etablierung der Konkreten Poesie leisteten, haben Mon weltweit bekannt gemacht. Sein erstes Buch artikulationen erschien 1959, bereits 1960 gab er zusammen mit Walter Höllerer und Manfred de la Motte die Anthologie movens heraus und 1962 gründete er den Typos Verlag, in dem er Werke anderer Künstler der Konkreten und Visuellen Poesie veröffentlichte. Für Mon, der wie viele andere konkrete Poeten die Kleinschrift bevorzugte, war die beschriebene Fläche nicht Texthintergrund, sondern ihm kam es darauf an, sie als Element der Text-Bild-Verbindung sicht- und wahrnehmbar zu machen.

Weiterhin erstellte er Gedichte, die aus räumlich angeordneten Buchstaben bestehen, welche dadurch, dass sie nicht immer zu Wörtern komplettiert werden können, in besonderer Art und Weise auf ihre eigene Erscheinung, auf ihren Material- und Zeichenstatus verweisen. Zu demselben Zweck nutzte er Varianten der Typographie. So erscheinen seine Texte häufig extrem reduziert, was durch den geringen oder auch fehlenden Gebrauch von Satzzeichen noch weiter verstärkt wird. Franz Mon nutzt die Sprache auch für künstlerische Grenzüberschreitungen in andere Richtungen, so umfasst sein Oeuvre außerdem zahlreiche Hörspiele und Schallplatten, die einen wunderbaren Einblick in seine Lautpoesie geben.

Die Ausstellung des Studienzentrums für Künstlerpublikationen gibt einen umfassenden Überblick über das künstlerische Werk von Franz Mon seit den 1950er Jahren: Seine Grafiken, Collagen, Montagen, Textbilder und sein editiertes Werk sowie seine auditiven und radiophonen Arbeiten.

In Kooperation mit Poetry on the Road