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1987 gründete sich die Freie Klasse München als Kritik am akademischen Betrieb. In Folge dieser münchener Initiative bildeten sich weitere Freie Klassen, zum Beispiel in Dublin (1989) und in Berlin (1988) sowie in anderen Städten. Selbstverständnis und künstlerische Arbeitsweisen der Freien Klassen und der daraus entstandenen Gruppen sind durchaus heterogen, manche forderten und erreichten eine institutionelle Einbindung, andere lehnten sie ab.

Die Freie Klasse München versteht sich weder als Künstlergruppe, die den Mitgliedern gemeinsame Plattform ist, noch als akademisch-integrierte Einrichtung, sondern als freies kollektives Projekt, bei dem die Mitglieder gleich einer Band zusammenspielen. Vorhaben sind selbstorganisiert und werden gemeinsam umgesetzt, Konzepte und mögliche Realisierungen können deshalb nicht individuell zugeordnet werden. Die künstlerische Praxis basiert entweder auf Simulationen (Der Planet Der Freien Klasse, Hilfe Heilt Helfen) oder auf einem narrativen Aspekt (Von Italien Lernen), beinhaltet aber in jedem Fall Elemente des Grotesken, Fiktionale und des Komischen.

Die Freie Klasse interessiert sich seit Jahren für zufällige, nicht an der Kunst orientierte, Kleinskulpturen. Bei der Ausstellung ‚Rettet Europa‘ wurden Flaschen und Eierkartons exakt nach der Anleitung, so gefunden in einem Bastelbuch aus den sechziger, gestaltet und in der Interimsgalerie des BBK in der Hans-Sachs-Straße bei der Ausstellung ‚Rettet Europa‘ als dekorative Wandarbeiten gezeigt. Die damalige Ausstellungsserie ‚kollektive Projekte‘ wurde von Justin Hofmann kuratiert.

Bei dem Projekt für die Montagsserie im Cafe im Petuelpark – kuratiert von Stephan Huber – zeigt die Freie Klasse ‚Skulpturale Tischdekorationen‘. Tischdekorationen sind die vielleicht meist verbreitetsten Kleinskulpturen, die anonym entstehen. Ein Schreck für jeden Koch mit Anspruch, aber immer wieder gerne eingesetzt – auf den Tischen. Traditionell mit Kerzen und Blumen. Gewagt - fortschrittlich mit Bauschaum und Bewehrungsgittern. Eine Fülle der Möglichkeiten von Tischdekorationen wird von der Freien Klasse im Petulapark am Montag, den 24. Oktober präsentiert.

Freie Klasse sind Wolfgang Groh, Hermann Hiller, Ralf Homann, Gottfried Weber Jobe und Wilhelm Koch.

Kuratiert von Stephan Huber

Veranstaltet von der Städtischen Galerie im Lenbachhaus

Pressetext

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MONTAGS BEI PETULA PARK
Freie Klasse: Skulpturale Tischdekorationen
24.10.05, 20:00

Freie Klasse  München: Wolfgang Groh, Hermann Hiller, Ralf Homann, Gottfried Weber Jobe, Wilhelm Koch