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14.05.2022 - 30.06.2022
Eröffnung: 14.05.2022 um 15:30

FÜR UNSERE KINDER
Eine Ausschau

KünstlerInnen:
Anke Armandi, Gudrun Fürlinger, Kathrin Lorenz, Duo Plank-Poschauko, Marlene Schröder, Ludwig Wüst

Kuratorin:
Irmi Horn

Die Künstlerinnen sind eingeladen, sich mit dem Lebensbedingungen der „heranwachsenden nächsten Generation“ auseinanderzusetzen, reale und gewünschte, ab- und einzuschätzende Lebenswelt aufzuzeigen, auf Bedürfnisse und Rechte der neuen Erdenbewohner*innen hinzuweisen und damit auch gleichzeitig die Lebensbedingungen, Erwartungen, Pflichten und Werthaltungen der Erwachsenen unserer Generation zu hinterfragen.

Die Künstlerinnen sollen aus ihrer Sicht mit ihren künstlerischen Mitteln ausgehend von intimer Auseinandersetzungen bis zu globaler Fragestellunge die Bedeutung dieses zu schützenden neuen Lebens verdeutlichen und bewusst machen, welche verheerende Folgen eine nachlässige, lieblose, bildungsferne Erziehung durch inkompetente Eltern und Erwachsene, durch eine sich von Problemen möglichst distanzierenden Gesellschaft, die vor allem auf Recht pocht und sich vor Pflichten drückt, nicht nur ihnen selbst sondern der ganzen Menschheit, der Mitwelt, dem Planeten den Garaus bereiten.

Wenn eine empathielose Kultur des Unverständnisses auf egoistisches Ausreizen selbstgefälliger Handlungen und ebensolchen Erlebens hinzielt, werden weiter Menschen überfallen, unterjocht, misshandelt, Tiere gequält, Pflanzen vergiftet und ausgerottet, jeglicher Lebensraum zerstört. Menschen tendieren dazu sich zu gierigen Monstern zu entwickeln, denen weder die Not Obdachloser auffällt, noch die Pandemie oder der Krieg in der Ukraine die Augen öffnet. Dagegen wollen wir antreten, diese Aussicht sollten wir den Kindern nicht zumuten.

Es wird Zeit, die entsprechende Kompetenz für ein zukünftig zumutbares Leben aufzubauen.

Filmemacher Ludwig Wüst lässt eine Metapher für die unaufhaltsame Vergänglichkeit entstehen, Gudrun Fürlinger erkundet mit ihrer Kamera das „Wasteland“ der Großstadt.

Anke Armandi zeigt eine Serie großformatiger Bilder, die vom Verschwinden von Refugien und rigoroser Naturzerstörung erzählt. Bewusst wählt sie für ihre Serie die tradierte kunsthistorische Form des Triptychons.

Kathrin Lorenz fordert Rhythmus: Regelmäßige Vertrautheit gibt Kindern Sicherheit. Wenn sie sich sicher fühlen, entwickeln sie Selbstvertrauen, Mut und Neugier. Sie erklärt das Entdecken der Mitwelt als eine Grundvoraussetzung für Verstehen von Zusammenhängen.

Claudia Plank & Hans Werner Poschauko nehmen mit unterschiedlichen Medien wie Installation und Skulptur Bezug zum Thema der Ausstellung; ihr Unbehagen am Gewöhnlichen sucht nach Auswegen durch eine besonders intensive Wirklichkeitserfahrung.

Die Faszination des Wechselspiels aus Farbe, Licht, Durchlicht und Schatten hat die ausgebildete Keramikerin Marlene Schröder auf den Werkstoff Glas gebracht. Der Reiz immer neuer Arbeitsweisen und aus der Glasurtechnik der Keramik abgeleitete Kombinationen nehmen sie gefangen. Besonders transparente Glasauflagen ermöglichen den Eindruck räumlicher Tiefe. Die Auseinandersetzung mit Wasser, dem Klima tritt in den ausgestellten Objekten zu Tage. Denn wie werden die nächsten Generationen unsere Meere vorfinden? Oder wie wird jeder Mensch zu trinkbarem Wasser kommen? Verdorren oder verbrennen ganze Landstriche?

Die Arbeiten werden im kunstGarten und einige in der Street Gallery gezeigt. Die Street Gallery am Zaun von kunstGarten & gegenüber auf der Front des A1-Telekom-Gebäudes macht die Begegnung mit und Teilhabe an aktueller Kunst im Sinne der Menschenrechte für alle Passant*innen möglich.

Die Ausstellung wird im Rahmen von aktuelle kunst in graz (13. - 15. Mai 2022) von Stadtrat Dr. Günter Riegler und Kunsthistorikerin Gréta Mikos, MA, BA eröffnet.